Bestehende Raumqualitäten verstärken und verfeinern

Bestehende Raumqualitäten verstärken und verfeinern

Deutsches Ingenieurblatt 03/2019
Objekte

Das seit 1903 bestehende Hotel Eden Spiez wurde 2006 nach einem Totalumbau neu eröffnet, 2010 durch ein Tagungszentrum mit Parkgarage ergänzt und Ende 2017 in ein Wellness-und-Genuss-Hotel umgewandelt. Das ganzheitliche Interior-Design-Konzept sieht eine Verschmelzung des vorhandenen Bereichs (inklusive Panoramahallenbad) mit den neuen Wellnesseinrichtungen vor.

Im 650 Quadratmeter großen, barrierefreien Eden Spa befinden sich nun der Empfangsbereich mit Lobby, ein Private Spa für zwei Personen, eine finnische Sauna mit Himalajasalz sowie eine Biosauna. Ein Dampfbad plus Erlebnisdusche sowie zwei Behandlungsräume und ein Ruheraum runden das Angebot ab. Mit dem gläsernen Lift oder der Treppe gelangen Gäste zum tiefer gelegenen Bereich. Hier besteht direkter Zugang zum Panorama-Hallenbad, zu  einem weiteren Ruheraum, zur Salzgrotte sowie zum Soleaußenbad. Die Kernaufgabe im Hotel Eden Spiez bestand darin, die nun insgesamt drei Bereiche der Wellnessanlage  gestalterisch miteinander zu verbinden, gleichzeitig aber auch ein Gleichgewicht zwischen Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit  auf der einen Seite sowie Behaglichkeit und Wohnlichkeit auf der anderen Seite zu finden. Die Planer haben verschiedene Möglichkeiten durchgespielt, sich dann aber dazu entschlossen, den bestehenden klassizistischen  Stil aufzugreifen und in einer zeitgenössischen Formensprache weiterzufü hren. Schlichte Materialität, feine Interventionen sowie eine Kongruenz in Haptik und Farbigkeit der jeweiligen Oberflächen ermöglichten die geforderte Selbstverständlichkeit im  Übergang.

Gestaltungsvielfalt mit keramischen Fliesen
Alle Bodenflächen im neu gestalteten Wellnessbereich  sind mit keramischen Fliesen im Format 75 x 75 Zentimeter belegt. An den Wänden wechseln sich Holzverkleidungen mit Fliesen im Großformat 60 x 120 Zentimeter ab. Sämtliche Fliesen stammen aus der Serie „Valley“ von Agrob Buchtal, die durch natürliche Rohstoffe wie farbige Tonminerale und Erden, feinkörnige Strukturverläufe sowie den vielschichtigen Farbton „Sandbeige“ eine Verbindung zu den bestehenden Fliesen und Materialien herstellen. Einheitlich gestaltete Bodenflächen prägen das Bild. Sie sorgen für die nötige Ruhe und Großzügigkeit, wirken aber dennoch klar und reduziert. Auf der Terrasse findet sich ebenfalls die Serie Valley wieder und zwar in einer Dicke von zwei Zentimetern, die eine durchgängige Optik und entsprechende Solidität gewährleistet. Das Solebad mit Jungbrunnenwasser verbindet innen und außen und überrascht mit einer besonderen Farbgestaltung: Im Poolbereich ist meist Blau die Farbe der Wahl,  hier hingegen wurde ein warmer sandgrauer Farbton aus dem  „Chroma“ Pool-Programm von Agrob Buchtal gewählt.

Aspekt Funktionalität
Im Spa steht neben stilvollem Ambiente natürlich auch eine komfortable Funktionalität im Vordergrund. So sind nicht nur aus Gründen der gestalterischen Durchgängigkeit, sondern auch aus Gründen der Nutzerfreundlichkeit und -sicherheit sämtliche Böden mit Fliesen er der gleichen Serie belegt. „Die Gäste vor Unfällen durch Ausrutschen zu schützen, hat in unserer Arbeit höchste Priorität“, betont der  Architekt Rolf Jaeggi. „Umso wichtiger wares für uns, dass wir das Bodenformat 75 x 75   entimeter im Rahmen einer projektspezifischen Sonderfertigung in der geforderten Trittsicherheitsklasse R11/B beziehen konnten.“ Darüber hinaus wurden im gesamten Sockelbereich, also auch unterhalb der Holzvertäfelung, zur einfacheren Reinigung Fliesen  verlegt. „Wir haben die Fliesen im Vorfeld umfangreichen Tests mit unterschiedlichen Stoffen unterzogen und mehrfach mit hoteleigenen Reinigungsmitteln gesäubert“, ergänzt Jaeggi. Dass diese Tests bestanden wurden, ist auch auf die bereits im Werk aufgebrachte „Protecta“-Vergütung zurückzuführen. Diesegeht beim Brennen eine Verbindung mit  dem Fliesenkörper ein und verschließt die bei unglasierter Keramik vorhandenen „Mikro-Poren“.Dem Eindringen von Flecken bildenden Substanzen wird dadurch vorgebeugt, eine  nachträgliche Imprägnierung ist nicht mehr erforderlich.

Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit „Bauplaner News“, unserem 14-tägigen E-Mail-Service, der Bauingenieur:innen und Planer:innen über die neuesten Entwicklungen informiert.

Erhalten Sie aktuelle Nachrichten aus der Branche, Einblicke aus der Bauforschung und Neuigkeiten aus der Industrie direkt in Ihr E-Mail-Postfach.

Sie können dem Erhalt des Newsletters jederzeit über einen Abmeldelink widersprechen. 

Ihre E-Mail-Adresse wird ausschließlich zur Versendung des Newsletters verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.

Die Datenschutzerklärung des Newsletter-Dienstleisters CleverReach finden Sie hier.

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den 14-tägigen Newsletter "Bauplaner News": 

 

Ähnliche Beiträge

Anzeige


© Stadtwerke München GmbH

Für eine nachhaltige Zukunft: Ingenieur*in bei den Stadtwerken München werden

Die Stadtwerke München (SWM) verfolgen ein wichtiges Ziel: eine sichere und zugleich zukunftsorientierte Versorgung der Stadt. Dafür braucht es kluge Köpfe, die Verantwortung übernehmen und innovative Lösungen entwickeln. Wer Lust hat, die Nachhaltigkeit in einer der dynamischsten Städte Deutschlands voranzutreiben, ist hier also genau richtig – denn mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden engagieren sich die SWM seit über 100 Jahren leidenschaftlich dafür, München zukunftsfähig zu machen.     
Lesen Sie mehr >>

Anzeige


© Reflex Winkelmann GmbH

Webinar Reflex „Thermische Energiespeicher: Ein Baustein für hydraulische Lösungsansätze in Hybridsystemen“ (6.12.) 

Hybridsysteme garantieren bei korrekter Planung und Auslegung einen hocheffizienten und sicheren Betrieb, gerade bei Anlagen größerer Leistungen. In den Fokus rücken heute verstärkt multivalente Lösungen, etwa in Verbindung mit Wärmepumpen und Gas Brennwertkessel. Über die Vorteile der Multiflow-Serie, mit denen erneuerbare Energiequellen mit fossilen kombiniert werden können: Florian Füssner (SINUS).

Jetzt anmelden >>