Der Deutsche Brückenbaupreis 2023 würdigte die beeindruckende Reduzierung der Konstruktion auf das absolut Wesentliche sowie den innovativen Kunstgriff, das Tragwerk hinter der denkmalgeschützten Fassade zu verankern und im Inneren des Gebäudes zu gründen. Erst diese Lagerung ermöglichte die optische Schwerelosigkeit und reduzierte Eleganz der Konstruktion sowie den minimalen Eingriff in den geschützten Bestand. Zugleich wurde die Möglichkeit der vollständigen Rückbaubarkeit mitbedacht.
Innovative und kreative Ingenieurbaukunst stellt sich hier in den Dienst des Denkmalschutzes und berücksichtigt dabei die besonderen Anforderungen, die mit der fehlenden Tragfähigkeit der Kaimauer und der Bedeutung des Ortes als Touristenmagnet einhergehen. Die transparente Stahl- und Glaskonstruktion passt sich harmonisch in das Brückenensemble des Fleets ein und setzt dennoch einen klaren skulpturalen Akzent mit feinster Ausarbeitung der Details.
Aufgabe und Lösung
Das Miniatur Wunderland in Hamburg ist eine weltberühmte Modelleisenbahnausstellung. Die Räumlichkeiten im Block D der Hamburger Speicherstadt wurden aufgrund des großen Erfolges zu klein und es wurde nach Erweiterungsmöglichkeiten im nahen Umfeld gesucht. Diese wurden gegenüber im Block L33 gefunden, welcher durch den ca. 25 m breiten Kehrwiederfleet vom Block D getrennt ist. Zur witterungsunabhängigen Anbindung der neuen Flächen wurde im Spannungsfeld des Weltkulturerbes der Speicherstadt eine filigrane Fußgängerbrücke entworfen, welche zugleich (Model-)Eisenbahnbrücke ist.
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