Mobilität in Gebäuden neu definiert

Stadtquartier „Future Living Berlin“

Deutsches Ingenieurblatt 12/2018
Objekte

Am Standort Adlershof entsteht auf 8.000 Quadratmetern bis zum Herbst 2019 ein Mehrgenerationenquartier, in dem die Möglichkeiten der Datenvernetzung den Bewohnern mehr Komfort,  Sicherheit und Zeitgewinn bieten sollen. 

Im neuen Stadtquartier „Future Living Berlin“ entstehen derzeit 69 Wohneinheiten, 20  Boarding House Studios, 11 Gewerbeeinheiten sowie ein Ausstellungs- und Konferenzzentrum. Studenten, Singles, Familien und Senioren werden dort ein Zuhause finden. Moderne Technologien sowie bedarfsgerechte Dienstleistungen ermöglichen in allen Lebensphasen ein selbstbestimmtes Leben inder eigenen Wohnung auf einem komfortablen  Ausstattungsniveau. Für die vertikale Erschließung der Gebäude sorgen acht Aufzüge vom Typ „Schindler 3300“, die über das „Port- System“ gesteuert werden.

Schneller ans Ziel
 Immer mehr Menschen wollen heute in wachsenden Städten wie Berlin schnell und sicher  an ihr Ziel gelangen. Der Aufzughersteller Schindler hat daher bereits vor mehreren Jahrzehnten eine Zielrufsteuerung für Aufzüge mit folgendem Grundgedanken entwickelt: Der Personenverkehr in einem Gebäude wird effizienter, wenn jedem Nutzer ein individuellerWeg ermöglicht wird. Das heißt, dass der Nutzer nicht erst in der Kabine, sondern bereits  vor dem Betreten seine Wunschetage angibt. Daraufhin wird Personen mit identischem Ziel derselbe Aufzug zugewiesen. Das vermeidet Zwischenstopps, jeder kommt schneller an, und die Anlagen sind besser ausgelastet. Das Verkehrsmanagementsystem „Port“ führt den Gedanken der Zielrufsteuerung weiter: Es arbeitet nicht nur mit einem vorgespeicherten Datenbestand, sondern registriert die Nutzergewohnheiten eigenständig. Dreh- und Angelpunkt  st dabei das Personal Occupant Requirement Terminal („Port“). Dahinter verbirgt sich ein kleines Terminal mit Touchscreen, Mikrofon, Lautsprecher und Kartenleser, das an der Wand oder auf einem Fuß im Raum installiert ist. Nach der Identifikation durch einen  RFID-Chip oder via Bluetooth bietet der personalisierte Bildschirm dem Nutzer die erlernten Zieloptionen der Relevanz nach an. Durch diepersönliche Identifikation sowie die Einbindung  in die Gebäudetechnik kann das System zudem einen Beitrag zur Sicherheit leisten. So lässt sich der Zutritt zu den Aufzügen oder zu bestimmten Etagen regeln.

Um die Wartezeiten an Sicherheitsschleusen, Eingangstüren oder Aufzügen zu verringern und gleichzeitig die Sicherheit im Gebäude  zu optimieren, hat der Aufzughersteller zudem die Smartphone-Applikation „myPort“ entwickelt. So sind unter anderem Haupteingangs- und Appartementtüren vollständig in das System integriert. Über ein stationäres Terminal in der Wohnung oder über die App  auf dem Smartphone können die Bewohnermit Besuchern am Eingang per Videochat  kommunizieren. Mit einem Klick öffnen sie dem Gast die Tür und stellen gleichzeitig den Aufzug bereit, der den Besucher automatisch in die richtige Etage bringt. Ist der Bewohner nicht zu Hause, kann er alternativ über die App einen temporären Zugangscode an den Besucher versenden, mit dem dieser Zugang zum Gebäude erhält. Die Entwicklung von weitergehendenAnwendungen zusammen mit  Technologiepartnern des Projektes „Future Living Berlin“ sind bereits in der Planung.

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