Mit einer Bauzeit von knapp über einem Jahr steht der Neubau der Seniorenresidenz- Pellenz im rheinland-pfälzischen Kruft exemplarisch für die schnelle Realisierung einer Planung. Binnen kurzer Zeit wurde die gesamte Anlage mit einer Bruttogeschossfläche von knapp 7.000 Quadratmetern in die Höhe gezogen. Auf einem Grundstück von 5.355 Quadratmetern planten der Projektentwickler mit seinem Planungsteam in zwei Bauabschnitten das Seniorenheim – ein langgestreckter, an der Westseite leicht eingeschwenkter viergeschossiger Baukörper mit aufgesetztem Staffelgeschoss. Davor wurde ein dreigeschossiges Punkthaus, ebenso mit aufgesetztem Staffelgeschoss gesetzt. Durch das leicht zurückgesetzte Einschwenken entstand auf der Südseite des Grundstücks genug Platz für einen Erlebnisgarten mit Orientierung zum angrenzenden Fischteich und Panoramablick über die Voreifellandschaft.
Die Seniorenresidenz selbst (1. Bauabschnitt) beherbergt im Erdgeschoss eine Tagespflege mit zwanzig Plätzen. Eine große Außenterrasse sorgt für einen engen Bezug nach außen und ein großzügiges Raumgefühl. Dieses Konzept wird im ersten bis dritten Geschoss mit entsprechenden Balkonen fortgeführt. So konnten hier 89 hochwertige Pflegeplätze nebst Nebenräumen entstehen. Dem Dachgeschoss ist zudem eine große Aussichtsterrasse vorgelagert. Darüber hinaus befinden sich hier elf Pflegeappartements für betreutes Wohnen sowie ein Wellnessbereich mit Sauna. Im separaten Appartement-Haus des zweiten Bauabschnitts sind zwölf Seniorenwohnungen für betreutes Wohnen untergebracht. Der langgestreckte Baukörper ist als Mittelgangtyp konzipiert, in dessen Mitte im Erdgeschoss wie ein Gelenk der großzügig dimensionierte Eingangsbereich liegt. In den Obergeschossen darüber sind die Gemeinschaftsräume platziert.
Keine Zeit verlieren
Für das Seniorenzentrum des ersten Bauabschnitts konnte die örtlich in Kruft ansässige ATV Seniorenbetreuung & Beratung GmbH als Betreiber gewonnen werden. Die eigens für dieses Projekt gegründete Senioren-Residenz Pellenz Grundbesitz KG setzte als Bauherr von Anfang an bei der Umsetzung der Planung eine schnelle Bauausführung ganz oben auf die Prioritätenliste. Die geplanten Lochfassaden wurden zum Großteil als Mauerwerk ausgeführt. Hinzu kommen Wohnungstrennwände mit erhöhten Schallschutzanforderungen. Ob innen oder außen: Mit zeitaufwändigem Versetzen von kleinformatigen Mauersteinen beziehungsweise mit aufwändigen Schalungsarbeiten für Stahlbetonwände wollte man keine Zeit verlieren.
Im Eiltempo
Schnelles Bauen ist bautechnisch nicht unbedingt ein Hexenwerk. Mit dem großformatigen KLBQuadro-Planelement bietet Leichtbetonhersteller KLB Klimaleichtblock einen modernen Wandbaustein an, der genau auf diesen Bedarf ausgelegt ist. Er erfüllt nicht nur alle nötigen bauphysikalischen und technischen Voraussetzungen in Bezug auf Druckfestigkeit und Schallschutz, sondern ermöglicht aufgrund seiner Größe und modernen Versetztechnik zudem einen schnellen und effizienten Wandaufbau. „Bauen im System“ ist daher das Motto. Für das Setzen des großformatigen Steins werden lediglich zwei Personen benötigt: Einer für die Bedienung des Versetzgerätes, der zweite zieht den Mörtel auf. Das Versetzen erfolgt dann mit Hilfe eines Minikrans – bis zu zwei Steine gleichzeitig. Bereits vier KLBQuadro-Planelemente (ZulassungZ-17.1-852) ergeben dabei einen Quadratmeter Außen- beziehungsweise Innenwand. Mit zirka 0,40 Stunden pro Quadratmeter Mauerwerk können große Objekte sehr zügig und zugleich wirtschaftlich realisiert werden. Der geringe Fugenanteil beschleunigt zudem die Austrocknung und ermöglicht einen schnellen Bezug nach Fertigstellung. Besonders praktisch: Die Planelemente werden in einem nur 1,5 Kilometer entfernten KLB-Gesellschafterwerk produziert, sodass die Transportwege äußerst kurz ausfielen.
Warm angezogen
Da die gesamte Anlage nach KfW-Förderstandard gemäß EnEV 2019 sowie ohne Solaranlage und Photovoltaik konzipiert wurde, wurden für das Außenmauerwerk sehr hohe Wärmedämmwerte zu Grunde gelegt. Zugleich war ein hoher Schallschutz gefragt. Hier wurde auf Planelemente mit einer Wandstärke von 20 cm zurückgegriffen. Innen wurde mit 15 mm Gipsputzmörtel (DIN 4108 1.1.2) verputzt, außen sitzt eine 160 mm dicke Dämmung (WLS035), deren Abschluss ein 20 mm starker Putzmörtel aus Kalk, Kalkzement und hydraulischen Kalk bildet. Mit diesem Konstruktionsaufbau erreichen die Außenwände bei einer Gesamtstärke von 395 Millimetern einen U-Wert von 0,20 W/(m2K). In Summe wurden etwa fünftausend Quadratmeter KLBQuadro (Zulassung Z-7.1-852) mit einer Wandstärke von 20 cm verarbeitet – unter Zuhilfenahme eines Versetzkranes und ergänzt mit Fertigstürzen von KLB.
Schlank und dennoch undurchdringlich
Die Tragfähigkeit der Planelemente ermöglicht schlanke Wände, was einen Mehrgewinn an Wohnraum ermöglicht. Das ist wichtig bei Bemessung, Konstruktion und Ausführung. Die in der jetzt gültigen DIN 4109 festgelegten Massekurven sehen in Abhängigkeit von der flächenbezogenen Masse m‘ einen Bonus von zwei Dezibel für das bewertete Schalldämm- Maß Rw von Leichtbeton-Mauerwerk vor. So eignet sich der KLBQuadro nicht nur für Außenwände, sondern besonders auch für Innen- sowie Wohnungstrennwände, wo neben den statischen Eigenschaften insbesondere auch der Schallschutz im Vordergrund steht. Abhängig von der Wanddicke werden die schallschutztechnischen Vorgaben in der Regel ohne zusätzlichen Aufwand erfüllt. Das aus der Massekurve ermittelte sogenannte bewertete Schalldämm-Maß (Rw) einer einschaligen, beidseitig verputzten Innenwand nach DIN 4109 beträgt bei einer Wanddicke von 20 Zentimetern 60,5 Dezibel (dB).