TECHNIK - Gleichgewicht und Stabilität

Die Tragfähigkeit der Tempelhof‘schen Stahlbinder – Der Neubau des Flughafens Tempelhof galt bei seiner Fertigstellung als größtes Gebäude der Welt. Geplant und erbaut von 1936 bis 1941 durch den Architekten Ernst Sagebiel erfüllte er erstmalig alle Anfo

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Deutsches Ingenieurblatt 11/2012
Die Tragfähigkeit der Tempelhof‘schen Stahlbinder – Der Neubau des Flughafens Tempelhof galt bei seiner Fertigstellung als größtes Gebäude der Welt. Geplant und erbaut von 1936 bis 1941 durch den Architekten Ernst Sagebiel erfüllte er erstmalig alle Anforderungen eines modernen Großflughafens und diente lange als Vorbild für moderne Flughafenanlagen. 2011 zeichnete die Bundesingenieurkammer den Flughafen Tempelhof als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland aus. Der folgende Artikel setzt sich mit dem wissenschaftlichen Beitrag des Physikers und Philosophen Dr. Klaus Zweiling auseinander, der vor 75 Jahren die Tragfähigkeit der Stahlbinder der Flugsteighalle in Tempelhof nachwies. Widersprüchlichkeiten zwischen seinen Veröffentlichungen und vorhandenen Unterlagen haben in diesem Jahr dazu geführt, dass sich ein Planungsbüro erneut mit der Statik des Flughafens befasst.

Für die Übernahme von Passagieren, Gepäck und Fracht wurde vom Architekten des Tempelhofer Flughafenneubaus, Professor Ernst Sagebiel, eine Halle in radialer Anordnung von 380 Metern Länge und 40 Metern Tiefe mit stützenloser Frontseite gefordert. Darüber hinaus waren für einen Teil des Daches Zuschauertribünen vorgesehen – die allerdings nie genutzt wurden. Die gesamte Dachanlage sollte freitragend sein. Die Konstruktion wurde in Stahl ausgeführt, nachdem aus ästhetischen Gründen eine Eisenbetonkonstruktion
abgelehnt wurde. Als Tragsystem verwendete man Binder in Form von Dreigelenkrahmen mit 14,20 Meter Stützweite, die 36 Meter weit auskragten und in einem Abstand von 16,50 Meter angeordnet waren. Die Binderstegblechhöhe beträgt 4 Meter. Die geschweißten Binderriegel mit einem Gewicht von 66 Tonnen wurden in drei Teilen per Gleistransport zur Baustelle gebracht und dort zusammengebaut…

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