Mit dem Bestand die Zukunft neu erfinden, so lautet die Einführung von Reiner Nagel, dem Vorsitzenden der Bundesstiftung Baukultur. Wie üblich werden nachfolgend auch im Jahrbuch „Ingenieurbaukunst 2023“ wieder interessante Bauwerke, die von Ingenieurinnen und Ingenieuren aus Deutschland geplant und gebaut wurden, mit kurzen Beiträgen durch diese selbst vorgestellt. So berichten zum Beispiel sbp über das Engineering für die Verhüllung des L’Arc de Triomphe in Paris, LAP über den Hisingsbron-Brückenzug in Göteborg, frohloff staffa kühl ecker über die Rettung der Kantgarage in Berlin oder Schüßler-Plan über die Kombilösung für den innerstädtischen Verkehr aus Stadtbahn- und Autotunnel in Karlsruhe. Auch gibt es begleitende Interviews mit den Protagonisten, so zum Beispiel mit Caroline Heß von Wolff & Müller zum Querverschub der Gumpenbachbrücke in Kornwestheim, mit Konrad Merz von mkp zum Holzmodulbau des Hotels Bergamo in Ludwigsburg oder mit Reiner Böhme von der Konstruktionsgruppe Bauen zur Instandsetzung der Stampfbetonbrücke Illerbeuren.
Bei den Essays geht es mit einer Position junger Tragwerksplanender zu ganzheitlich sinnhaftem Bauen los. Anschließend steht der Umgang mit dem Bestand besonders im Fokus. Aus der Schweizer Perspektive geht Armand Fürst auf den Substanzerhalt von Ingenieurbauwerken ein, während Prof. Florian Mähl und Oliver Schwenke hierzu über die Gebäude der Nachkriegsmoderne schreiben. Prof. Patrick Teuffel et al. diskutieren dann den Entwurfsvorgang mit bestehenden Bauteilen, während Dr. Clemens Mostert und Prof. Anja Rosen den Urban-Mining-Gedanken konkret auf R-Beton beziehen. Last but not least gibt es noch zwei Beiträge über Jörg Schlaich sowie dessen bekannte Rede von 1985 „Die Baukunst ist unteilbar“.
Einreichungen für das Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2024
Für das nachfolgende Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2024 können Vorschläge für Projekte und Essays bis zum 31. Januar 2023 eingereicht werden. Infrage kommen Bauprojekte aller Art, die von Ingenieurinnen und Ingenieuren aus Deutschland weltweit geplant wurden sowie Zukunftsthemen für das Planen und Bauen. Die entsprechenden Formulare sind auf der Seite www.ingd4c.org/jahrbuecher zu finden. Die Auswahl trifft wie immer der Beirat.
4. Symposium Ingenieurbaukunst
Das 4. Symposium Ingenieurbaukunst - Design for Construction findet am 29. November 2022 im Wallraf-Richartz-Museum Köln statt.
#4 IngD4C greift die Essays und Projekte des Jahrbuchs Ingenieurbaukunst 2023 auf, das zeitgleich erscheint. Thema ist diesmal Bauen mit und im Bestand, unter anderem auf Bauwerksebene mit der Sanierung des Hotels Ruby Luna Düsseldorf von Bollinger+Grohmann, auf Bauteilebene mit dem Verwaltungsgebäude Tierpark Berlin von ZRS Architekten Ingenieure und auf Baustoffebene mit dem Neubau des Rathauses Korbach mit R-Beton aus dem Vorgängerbau. Auch die jungen Tragwerksplanenden kommen mit Gedanken zum ganzheitlichen und sinnhaften Bauen zu Wort und als Projekt dazu wird das Edge Suedkreuz Berlin von Buro Happold vorgestellt. Zu den Impulsen und kurzen Projektberichten kommen weitere bekannte Diskutanten, wie der Präsident der Bundesingenieurkammer Dr. Heinrich Bökamp oder Prof. Steffen Marx von der TU Dresden, die den Diskurs der Baubranche zu den Zukunftsfragen bereichern und das Publikum einbeziehen. Das Symposium wird auch zusätzlich online übertragen und ist für Studierende in dieser Form wieder kostenfrei. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.ingd4c.org.
Die Beiträge des Jahrbuchs Ingenieurbaukunst werden von einem Beirat ausgewählt:
- Prof. Annette Bögle, HCU Hamburg
- Dr. Bernhard Hauke, Ernst & Sohn
- Dr. Frank Heinlein, Werner Sobek AG
- Prof. Thorsten Helbig, knippershelbig
- Prof. Harald Kloft, TU Braunschweig
- Prof. Lamia Messari-Becker, Universität Siegen
- Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur
- Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Bundesingenieurkammer
- Prof. Natalie Stranghöner, Univ. Duisburg-Essen