Das litauische Unternehmen Hugaas Engineering bietet Dienstleistungen von der architektonischen Gestaltung über die Gewerkeplanung bis hin zum Abbruch von Gebäuden. Dieser ganzheitliche Ansatz verlangt eine zeitgemäße Arbeitsmethode, die sämtliche Bereiche optimal miteinander verbindet. Hugaas setzt hier auf das Building Information Modeling, offene Schnittstellen und eine ebenso vielseitige wie schnelle Softwarelösung.
Beim Bauspezialisten Hugaas Engineering steht der gesamte Lebenszyklus von Gebäuden im Fokus. Das Tochterunternehmen der norwegischen Hugaasgruppen entwickelt vornehmlich schlüsselfertige Lösungen für den norwegischen Markt. „Wir sind auf Sportzentren, Industriegebäude sowie landwirtschaftliche und Gewerbebauten wie etwa Einkaufszentren spezialisiert“, erklärt Geschäftsführer Paul Daugalis. „Dabei decken wir im Grunde alle Disziplinen des Bausektors ab: Architektur, Betonbau, Tragwerke, Elektro, SHKL, Automation und mittlerweile auch die Instandhaltung.“ Auf der Basis dieses umfassenden Leistungsspektrums konnte Hugaas Engineering seit seiner Gründung im Jahr 2013 über 40 Großprojekte mit einer Gesamtfläche von über 150.000 m2 realisieren.
Digitale Planung mit offenen Schnittstellen
Um die verschiedenen Prozesse und Gewerke effizient und zielgerichtet zu koordinieren, führte das Unternehmen frühzeitig das Building Information Modeling (BIM) als bereichsübergreifende Arbeitsmethode ein. Hierfür benötigte Hugaas Engineering ein Werkzeug, das sich nahtlos in die ganzheitliche Unternehmensstrategie eingliedert. Da bereits eine der Schwesterfirmen mit der Open-BIM-Software „DDS-CAD“ plante, entschied sich der Bauspezialist ebenfalls für die Lösung des Ascheberger Entwicklers Data Design System. „DDS-CAD bot uns zwei Hauptvorteile: Die vollständige Kompatibilität mit den anderen Anwendungen, die wir nutzen, sowie die Möglichkeit zur reibungslosen Kooperation mit unseren norwegischen Kollegen.“ Darüber hinaus – so berichtet der Geschäftsführer – gehöre das digitale Planungswerkzeug nach Meinung seiner Ingenieure zu den schnellsten Lösungen auf dem Markt: „Unsere Mitarbeiter arbeiten sehr zügig und zielgerichtet. Daher benötigen sie eine Software, die mithalten kann.“
Zügige und fehlerfreie Abwicklung
Der konsequente Einsatz von Open BIM zahlt sich für das Unternehmen aus. Laut eigener Aussage ist Hugaas derzeit von der Konzeption eines Gebäudes bis zur schlüsselfertigen Übergabe bis zu sechs Monate schneller als Wettbewerber, die mit traditionellen Methoden arbeiten. Zusätzlich zur Zeitersparnis, so Daugalis, sorge die Arbeit mit BIM für erheblich weniger Planungsfehler: „Nachdem alle Fachmodelle integriert wurden und wir die Gewerke untereinander auf Kollisionen kontrolliert haben, wissen wir ganz sicher, dass die geplanten Installationen akkurat sind. Mit unserem Softwaresystem können unsere Ingenieure detaillierte Modelle erstellen, die exakt simulieren, wie sich das gesamte Bauwerk tatsächlich verhält.“
Preisgekröntes Firmengebäude
Ein besonders ambitioniertes BIM-Projekt des Bauspezialisten war zugleich eines mit persönlichem Bezug. Der neue Hugaas-Hauptsitz Mooya Fellesbygg in Norwegen brachte dem Unternehmen gleich zwei Auszeichnungen beim litauischen Open-BIM-Wettbewerb ein. „Wir haben uns entschieden, dieses Projekt einzureichen, weil es uns sehr am Herzen liegt. Unser neuer Firmenhauptsitz vereint und veranschaulicht alle unsere Kompetenzen in einem Gebäude”, erläutert Daugalis. „Die Struktur von Mooya Fellesbygg ist vielleicht nicht sehr komplex – drei Etagen mit insgesamt 3.300 m2 Fläche – aber alle Disziplinen innerhalb unseres Teams waren an dem Projekt beteiligt. Hier konnten wir zeigen, wie gut die gesamte Gruppe kooperiert. Das war echte Teamarbeit.”
Eine Herausforderung stellte dabei die Planung über die Landessgrenzen hinweg dar. Schließlich mussten die Beteiligten bei der Zusammenarbeit die Entfernung von 1.500 km zwischen Vilnius und Trondheim überbrücken. „Naturgemäß kann die Kommunikation in einem solchen Fall gelegentlich schwierig sein“, führt Daugalis an. „Eine große Hilfe war hier die gemeinsame Arbeit an dem digitalen Gebäudemodell. Diese hat es uns ermöglicht, mit den Firmen unserer Gruppe zielgerichtet zu kommunizieren und zu interagieren.“ Durch die Visualisierung konnten die Beteiligten zudem genau erkennen, wo beim Bau möglicherweise Probleme entstehen. So konnten sie frühzeitig Ideen austauschen, Lösungen finden und damit ein optimales Endergebnis sicherstellen.
Langfristiger Mehrwert
Den Ausschlag für den Gewinn des Wettbewerbs gab laut Daugalis aber der Umstand, dass Hugaas Engineering als einziges Unternehmen die Instandhaltung berücksichtigt und in die Planung mit einbezogen hatte. „Wir arbeiten vom Start eines Projektes bis zu dessen Abschluss mit einem eigenen Team. Zusätzlich unterstützen wir unsere Kunden über den gesamten Zeitraum, den das Gebäude betrieben wird“, berichtet Daugalis. Folgerichtig versucht das Unternehmen auch diejenigen Möglichkeiten zu nutzen, welche die Arbeit mit BIM abseits der architektonischen und Gewerkeplanung bietet. So wird sich der digitale Ansatz laut Daugalis in Zukunft auch dann als wertvoll erweisen, wenn ein Projekt fertiggestellt ist. Er ist überzeugt: „BIM wird auch zunehmend während des Betriebs und zur Instandhaltung von Objekten eingesetzt werden. Die in den 3D-Modellen angereicherten Informationen stellen sicher, dass ein Unternehmen wie unseres, das den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes begleitet, seinen Kunden nachhaltig einen Mehrwert durch eine verlässliche Gebäudetechnik bei optimalem Energieverbrauch bieten kann. Das ist unsere Vision und unser Ziel.”