„Dass die beiden Le Corbusier-Gebäude in der Weissenhofsiedlung nun zum Weltkulturerbe gehören, dazu gratulieren wir allen Mitstreitern ganz herzlich.“ Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, ist begeistert über die Auszeichnung und ergänzt: „Damit wird Stuttgarts Bedeutung als Architekturstadt noch einmal ein ganz neues Gewicht bekommen.“ Insbesondere der Wohnungsbau warte derzeit auf innovative Schübe. Müller hofft jetzt auf eine neue Aufbruchstimmung „im Geiste von Le Corbusier und seinen Wohn-Prototypen.“ Zumal die UNESCO mit ihrer Prämierung gleichzeitig die Relevanz von Alltagsarchitektur unterstreiche.
Auch für die Internationale Bauausstellung in Stuttgart bedeutet die Auszeichnung aus Sicht der Kammer ein gutes Omen – entstanden doch das Einfamilienhaus und das Doppelhaus von Le Corbusier 1927 für das entsprechende Großprojekt im vorigen Jahrhundert. „Die prämierten Objekte stellen ein frühes Zeugnis der Architektur-Moderne dar, vielleicht schaffen wir es bei der IBA 2027 einen ähnlichen Meilenstein zu setzen“, zeigt sich der Präsident optimistisch. Den Initiatoren der Bewerbung für den Weltkulturerbe-Titel auf deutscher Seite – dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg als oberste Denkmalschutzbehörde sowie der Stadt Stuttgart – zollt er seinen größten Respekt für die so beharrlich verfolgte Aufgabe. Auch das jahrzehntelange Engagement des Vereins Freunde der Weissenhofsiedlung sieht Müller mit der Auszeichnung gewürdigt.