Neue Betontechnologien

Nahezu unbegrenzte gestalterische Möglichkeiten für Architekten und Ingenieure

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Nahezu unbegrenzte gestalterische Möglichkeiten für Architekten und Ingenieure

Das InformationsZentrum Beton veranstaltete eine Fachtagung in Kooperation mit der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) und dem Verband Deutscher Betoningenieure e.V. (VDB) sowie der Baukammer Berlin.

Wenn man auf die vergangenen Jahrhunderte zurückblickt, hat der Baustoff Beton enorme Fortschritte gemacht. Inzwischen kann die moderne Betontechnologie herausragende Innovationen vorweisen. Neben hochfestem und selbstverdichtendem Beton (HPC und SCC) gelang die Entwicklung von ultra-hochfestem Beton (UHPC) und neuartigen Textilbetonen. Diese technologische Weiterentwicklung des Baustoffs Beton bietet Architekten und Ingenieuren beinahe unbegrenzte gestalterische Möglichkeiten.

Am 8. Oktober 2015 wurden in der Fachtagung „Neue Betontechnologien“ neue Verfahren der modernen Betontechnologie vorgestellt.

Im ersten Vortrag von Dr. Dipl.-Ing. Wolfram Schmidt, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Berlin (BAM), wurde über die gezielte Kontrolle der Verarbeitbarkeit von fließfähigen Betonen berichtet. Dabei machte er deutlich, dass chemische Zusatzmittel zur Verbesserung von Betonen als Schlüssel moderner und innovativer Betontechnologie betrachtet werden können. Auf diese Weise kann eine große Anzahl betontechnologischer Probleme gelöst werden.

Anschließend berichtete Dipl.-Ing. Alexander Hückler, Technische Universität Berlin, über die Forschungsarbeit der Technischen Hochschule Berlin zu Infraleichtbeton (ILC) und erläuterte das Anwendungspotential des Baustoffes im Geschosswohnungsbau.

Zum Thema „Innovative Bewehrungen für schlanke und dauerhafte Fertigteilkonstruktionen“ referierte Dr.-Ing. Christian Kulas, Solidian GmbH, Albstadt. Er berichtete über die Eigenschaften und Anwendungen neuer Bewehrungsarten. Dazu stellte er verschiede Ingenieurmodelle vor.

Prof. Dr.-Ing. Viktor Mechtcherine, Technische Universität Dresden, trug über hochduktilen Kurzfaserbeton vor. Zusammenfassend beschreibt er ein großes Potential hochduktilen Betons: „Aufgrund des vorteilhaften, leicht beschreibbaren Spannungs-Dehnungsverhaltens könnte die Verwendung dieser Betonart sowohl den Neubau als auch die Instandsetzung von Betonbauwerken in speziellen Anwendungsgebieten revolutionieren“, so Mechtcherine.

Der Vortrag von Dr.-Ing. Christian Kohlmeyer, IG Bauplan GmbH, Kaiserslautern hieß „Kleben von und mit Hochleistungsbetonen“. Dr.-Ing. Kohlmeyer berichtete über die drei unterschiedlichen Versagensarten an mikro- und stabstahlbewehrten Bauteilen. „Für die mikrobewehrten Bauteile kann durch eine geschickt gewählte Fugengeometrie das spröde Versagen der Klebfuge behindert werden“, und „für die stabstahlbewehrten Bauteile kann durch eine geschickte Bewehrungsführung die Traglast der Klebver- bindung bis zur Traglast des ungestörten Bauteils gesteigert werden“, so das Fazit von Dr.-Ing. Kohlmeyer.

Der Vortrag von Dr.-Ing. Patrick Fontana, Bundesanstalt für Materialforschung und     -prüfung Berlin (BAM), hieß „Fassadenelemente aus UHPC mit funktionalen Oberflächen“ und rundete die Fachtagung ab. Er referierte über das H-House Projekt, das Elementdesign bei der Fassadengestaltung im Bereich der Sanierung und des Neubaus sowie über funktionale Oberflächen wie zum Beispiel Photokatalyse und Lotuseffekt.

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