Die Forscher installieren den Prototyp an der Fassade des b.is-Technikums in der Coudraystraße 10. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben. Professor Silvio Beier, Leiter der Professur Siedlungswasserwirtschaft und Technologien urbaner Stoffstromnutzungen, erklärt: „Fassadenbegrünung bietet vielfältige Vorteile für das urbane Mikroklima: Sie reduziert Hitze, entfernt Schadstoffe aus der Luft und schafft neue Lebensräume für Tiere und Insekten. Häufig leiden Pflanzen in dicht bebauten Räumen unter Hitze und Wassermangel."
Die Anlage erzeugt Energie durch vorgehängte, bewegliche Photovoltaik-Elemente. Diese schützen die Pflanzen bei Extremwetter vor Hitze, Starkregen oder Wind. Zur Bewässerung dient Grauwasser aus einem Wohnhaus in Weimar.
Gloria Kohlhepp, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team von Professor Beier, erläutert: „Das Grauwasser wird gereinigt und liefert den Pflanzen Nährstoffe, sodass auf den Einsatz von Trinkwasser verzichtet werden kann. Durch Verdunstungsprozesse wird die Umgebungsluft gekühlt."
Die Forscher untersuchen die Reinigungsleistung der Substrate für die Aufbereitung des Grauwassers und die Pflanzenvitalität. Zudem ermitteln sie die Verdunstungsmenge des Grauwassers und die Auswirkungen auf das Mikroklima des angrenzenden Außenraums.
Am Projekt beteiligen sich neben der Bauhaus-Universität Weimar die Björnsen Beratende Ingenieure GmbH, das Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme, das Institut für Automation und Kommunikation und das Unternehmen Solyco Solar.