BIM-Austausch zwischen CAD und FEM-Statikprogrammen

DICAD Systeme GmbH

Events
Software
Nicht erst seitdem das Thema BIM (Building Information Modeling) auf die Tagesordnung gekommen ist, gibt es den Traum, anstelle je eines statischen und eines geometrischen Modells, nur ein Modell eingeben zu müssen. Beide Modelle sind Teil desselben Projektes, doch mit unterschiedlicher Sichtweise. Das statische Modell ist gegenüber dem geometrischen stark vereinfacht und kann nicht ohne weiteres 1:1 abgeleitet werden.

Durch den Kopf in den Bauch

Es gibt dennoch Möglichkeiten, wie die beiden Welten zusammenfinden können. Die 1. Möglichkeit ist, dass man im CAD innerhalb des geometrischen Modells gleich das statische Modell mitführt. Dies geschieht mit gewissen Automatismen, wobei diese ihre Grenzen haben, und der Modellierer das statische Modell an einigen Stellen manuell nachjustieren muss. Anschließend kann das statische Modell z.B. per IFC (Analysis View) an ein FEM-Statikprogramm übergeben werden.

Die 2. Möglichkeit ist, dass das Geometriemodell von einem CAD per IFC direkt an ein FEM-Statikprogramm übergeben wird. Dort greifen dann die gleichen Automatismen im Statikprogramm analog vorab im CAD-Programm aus Weg 1, wobei z.B. automatisch die Mittelflächen generiert werden und auch Knotenpunkte z.B. zwischen Wand und Decke automatisch gefunden werden können. Auch hier muss der Modellierer manuell nacharbeiten, um alle Vereinfachungen im statischen Modell exakt zu definieren.

Bei beiden Methoden bleibt die eigentliche Entwicklung des statischen Modells auf der Strecke, bei der der Statiker das Modell nur stückweise aufbaut und auf dem Weg zum Gesamtmodell immer wieder überprüft, ob alle Annahmen richtig getroffen wurden. Dieser Weg hätte am Ende der Modellerstellung den Vorteil, dass alle Details und Entscheidungen des Statikers auch vom Kopf in den Bauch gelangen. Somit würde ein gutes Bauchgefühl des Statikers der Statik an sich besser helfen, als eine Übernahme des Gesamtmodells und eine vermeintliche Einsparung von Aufwand und Zeit.

Darüber hinaus kommt nun der Aspekt der „baubegleitenden Planung“ hinzu. Änderungen während der Planungs- und Ausführungsphase gehören zum Alltag eines jeden Statikers. Ob nun mit Methode 1 oder 2 – Änderungen müssen durchgeführt und das statische Modell angepasst werden. Wie sieht es dann mit der Übernahme der Daten aus dem CAD ins FEM-Statikprogramm aus? Hier wird sicher niemand mehr das Gesamtmodell austauschen wollen. An dieser Stelle wird klar, dass der Traum von Änderungen per Knopfdruck, mit einer gleichzeitigen Aktualisierung der Statik und Ausführungsplanung, der Praxis nicht standhält. Modelle aber als „Schablone“ zu verwenden, um statische Systeme entlang der Geometrie einzugeben und zu kontrollieren, erleichtert die Änderungsarbeit enorm.

Daten nur 1 x in ein Projekt einzugeben und mehrmals wiederzuverwenden, ist ein wichtiges Ziel für schlanke Prozesse. Man sollte aber die Qualität eines Projektes und die intelligente Umsetzung von Prozessen stets im Auge behalten, damit man nicht vor blinder Technikgläubigkeit in einer Sackgasse endet.

Kopf und Bauch tragen eine Menge zum Erfolg eines Projektes bei! - Und das bei Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten, die sinnvoll sind!

Weitere Informationen

www.dicad.de

Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit „Bauplaner News“, unserem 14-tägigen E-Mail-Service, der Bauingenieur:innen und Planer:innen über die neuesten Entwicklungen informiert.

Erhalten Sie aktuelle Nachrichten aus der Branche, Einblicke aus der Bauforschung und Neuigkeiten aus der Industrie direkt in Ihr E-Mail-Postfach.

Sie können dem Erhalt des Newsletters jederzeit über einen Abmeldelink widersprechen. 

Ihre E-Mail-Adresse wird ausschließlich zur Versendung des Newsletters verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.

Die Datenschutzerklärung des Newsletter-Dienstleisters CleverReach finden Sie hier.

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den 14-tägigen Newsletter "Bauplaner News": 

 

Anzeige


© Reflex Winkelmann GmbH

Webinar Reflex „Thermische Energiespeicher: Ein Baustein für hydraulische Lösungsansätze in Hybridsystemen“ (6.12.) 

Hybridsysteme garantieren bei korrekter Planung und Auslegung einen hocheffizienten und sicheren Betrieb, gerade bei Anlagen größerer Leistungen. In den Fokus rücken heute verstärkt multivalente Lösungen, etwa in Verbindung mit Wärmepumpen und Gas Brennwertkessel. Über die Vorteile der Multiflow-Serie, mit denen erneuerbare Energiequellen mit fossilen kombiniert werden können: Florian Füssner (SINUS).

Jetzt anmelden >>

Anzeige


© Ken Schluchtmann, diephotodesigner.de

Neue Planungsmethode – Gebäudetyp E

Zur Erreichung des politisch gewollten bezahlbaren Bauens und Wohnens wurde immer wieder die Möglichkeit der Abweichung von den in Deutschland hohen Baustandards diskutiert, die durch die fortschreitende Normierung und Regulierung das Bauen zusätzlich verteuert. Die Bundesingenieurkammer unterstützte dabei zusammen mit der Bundesarchitektenkammer eine unter dem Arbeitstitel „Gebäudetyp E“ von der Bayerischen Architektenkammer gestarteten Initiative, der sich auch die Ingenieurekammer-Bau angeschlossen hatte, welche eine vereinfachte Abweichung von bauaufsichtlich eingeführten Technischen Baubestimmungen und allgemein anerkannten Regeln der Technik (aRdT) zum Ziel hat.     Lesen Sie mehr >>

Anzeige


© AFRY


Umweltverträglichkeit von Bauprojekten gewährleisten 

Bei vielen Bauprojekten müssen Vorhabenträger mit dem Genehmigungsantrag ein Umweltverträglichkeitsgutachten vorlegen. Planungsbeschleunigung und sich dynamisch ändernde Gesetzgebungen stellen sie dabei vor Herausforderungen. Mit umfassenden Kompetenzen und langjähriger Erfahrung unterstützt AFRY von der Planung bis zur Umsetzung.

Lesen Sie mehr >>