Die deutsche Geschichte des Brandschutzes beginnt im Späten Mittelalter als mündlich überliefertes Weistum im Sachsenspiegel und wird in der Frühen Neuzeit als Satzungsrecht fester Bestandteil der städtischen Ordnungs- und Sicherheitspolitik. Verheerende Stadtbrände mit existentiellen Schadenserfahrungen führten zunehmend zu vorbeugenden Schutzmaßnahmen, sodass der Brandschutz als territoriales Bau- und Feuerschutzgebot im Polizeistaat des 19. Jahrhunderts seinen Höhepunkt erreicht. Im 20. Jahrhundert wird Brandschutz „verordnet“. Seit mehr als 800 Jahren ist Brandschutz systemimmanenter Teil der gesellschaftlichen Entwicklung. Er beeinflusste das tägliche Leben der Menschen im Mittelalter ebenso wie ihre Freiheit im 20. Jahrhundert.
Er bestimmt seit dem Mittelalter die öffentliche Ordnung und Sicherheit und gehört somit in der Moderne zu den originären Staatsaufgaben. Brandschutz ist konservatives Ordnungsdenken. Die Brandschutzgeschichte ist damit eine Geschichte des technischen Ordnungsrechtes. Die Autorin, Dr.-Ing. Sylvia Heilmann, Prüfingenieurin für Brandschutz und öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für baulichen Brandschutz, schreibt über die Grundlagen der Brandschutzentwicklung, den Brandschutz im Späten Mittelalter (13.-15. Jh.), den Brandschutz in der Frühen Neuzeit (16.-18. Jh.) sowie über den Brandschutz in der Moderne (19.-20 Jh.). Zudem gibt sie einen Ausblick ins 21. Jahrhundert. Das Buch ist im Verlag für Brandschutzpraxis erschienen (ISBN 978-3-9817320-0-9) und kostet 39,90 Euro.
bauplaner special 11/15