Statistisches Bundesamt: Mehrheit der Bauherren baut mineralisch
Laut aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamtes war Mauerwerk auch 2020 die favorisierte Bauweise im Wohnungsbau. Egal ob Einfamilienhäuser (72,4 %), Doppelhäuser (74,4 %), Mehrfamilienhäuser (68,9 %) oder Studentenwohnheime (54,3 %) – die große Mehrheit der privaten und öffentlichen Bauherren setzt beim Neubau auf Kalksandstein, Leichtbeton, Porenbeton und Ziegel.
Betrachtet man die Entwicklung auf Basis von 1.000 m³ umbautem Raum, ist der Anteil der überwiegend mit Mauersteinen errichteten Wohnbauten seit 2012 um insgesamt 38,5 % gestiegen. Konnte der Einfamilienhausbereich in den letzten neun Jahren einen Zuwachs von 7,2 % verzeichnen, legten Doppelhäuser um 30,3 % zu. Besonders hoch fielen die Steigerungsraten bei Studentenwohnheimen (+97,5 %) und im Mehrfamilienhausbereich (+114 %) aus.
Ökologie und Ökonomie
Mauerwerksbauten haben, über einen realen Lebenszyklus von 80 Jahren gesehen, den kleinsten ökologischen Fußabdruck. Laut einer Studie der LCEE verursacht ein typisches Mehrfamilienhaus über den gesamten Lebenszyklus (Herstellung, Nutzung, Instandhaltung, Rückbau) rund 4 % weniger CO2-Äquivalente als ein vergleichbares Gebäude in Holzleichtbauweise. Die ökobilanziellen Vorteile resultierten aus der Langlebigkeit und Wartungsfreiheit von Mauerwerkskonstruktionen, der mit mehr als 90 % überdurchschnittlich hohen Recyclingquote sowie der Wärmespeicherfähigkeit des Materials, die bis zu einem 12 % geringeren Energiebedarf während der Nutzungsphase führt.
Wirtschaftlichkeit
Die Bezahlbarkeit von Wohnraum beginnt mit der Wirtschaftlichkeit der Bauweise. Hier eröffnet das Bauen mit Mauerwerk Möglichkeiten für Einsparpotenziale. Eine aktuelle Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. (ARGE) kommt zum Ergebnis, dass der typisierte Mauerwerksbau mit 1.950 €/ m2 Wohnfläche die kostengünstigste Bauweise ist. Bei einer Auswertung von 25 nach dem „Kieler Modell“ gebauten Typenhaus-Projekten in Schleswig-Holstein lagen die Bauwerkskosten im Median bei 1.800 €/m2 Wohnfläche – und gehören damit aktuell zu den kostengünstigsten Geschosswohnungsbauten auf dem deutschen Wohnungsmarkt.
"Die Wege hin zu CO2-freien Mauerwerksprodukten sind wissenschaftlich untersetzt und werden in den nächsten Jahren durch Investitionen in Infrastruktur, Anlagentechnik und Produktinnovationen begangen", so Dr. Ronald Rast, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e. V.
Quelle: Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e. V. (DGfM),