Die Forschungsergebnisse zeigen, dass der Retentionsbodenfilter Wasser auf Kläranlagen-Niveau reinigen kann. Besonders bei starken Regenfällen könnte diese Methode die Gewässerbelastung erheblich reduzieren. Während der Untersuchungen im Jahr 2024 wurden fünf Überlaufereignisse detailliert analysiert, wobei Proben sowohl am Zulauf und Ablauf des Filters als auch an einem Regenüberlaufbecken genommen wurden.
Die experimentellen Untersuchungen erfolgten in mehreren Schritten. Am Siedlungswasserlabor der Hochschule Biberach führte das Forschungsteam umfangreiche Analysen durch, darunter Temperatur-, pH- und Leitfähigkeitsmessungen. Zusätzlich wurden Säulenversuche am Institut für Siedlungswasserbau der Universität Stuttgart durchgeführt. Dabei wurden Säulen mit Bodenproben des bestehenden Retentionsbodenfilters gefüllt, teilweise angereichert mit granulierter Aktivkohle, um die Eliminationsleistung für Spurenstoffe zu untersuchen.
Als nächster Forschungsschritt sollen Experimente mit granulierter Aktivkohle die Filterwirkung weiter optimieren und die Elimination von Spurenstoffen verbessern. Das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg geförderte Projekt verfolgt das Ziel, Retentionsbodenfilter landesweit einzusetzen und so die Wasserqualität nachhaltig zu verbessern. Studierende verschiedener Fachrichtungen sind direkt in diese praxisnahe Forschung eingebunden und lernen so, innovative Lösungen für komplexe Umweltherausforderungen zu entwickeln.