Planen mit Kalksandstein

Sicherer Brandschutz auch bei schlanken Wänden
Auch umfangreiche Brandprüfungen und Forschungen belegen das vorteilhafte Verhalten des weißen Wandbildners im Brandfall, denn zunächst wird freies und gebundenes Kristallwasser verbraucht, bevor die Steinstrukturen angegriffen werden. Durch das Verdampfen wird das Erhitzen des Steins verzögert. Dabei verharrt die Temperatur zunächst bei 100°C, bevor der Stein zwischen 300 und 500°C sogar noch einmal an Festigkeit gewinnt. Erst bei 600°C lässt sich im Laufe eines Brandes ein Eingriff in die Kalksandsteinstruktur feststellen. Dementsprechend ist die Verwendung von Kalksandstein als harmonisiertes Bauprodukt der Normenreihe DIN EN 771 sowie DIN 20000-402 in jenem Eurocode 6 (DIN EN 1996 / NA) geregelt. Als nicht brennbarer Baustoff ist er in der Brandverhaltensklasse A1 eingestuft. Die brandschutztechnische Bemessung erfolgt somit nach DIN EN 1996-1-2/ NA. Anschlüsse oder spezielle Ausbildungen werden in DIN 4102-4:2016 geregelt, sofern im Eurocode dazu keine Angaben gemacht werden. Die Leistungsfähigkeit von Kalksandstein zeigt sich auch bei der vereinfachten Brandschutzbemessung: Für tragendes Mauerwerk ist der gesonderte Nachweis des Ausnutzungsfaktors αfi in der Regel nicht erforderlich. Stattdessen kann die volle Ausnutzung der kalten Bemessung nach Eurocode 6 angesetzt und die Mindestwanddicke für den jeweiligen Feuerwiderstand direkt aus Tabellenwerten entnommen werden. Tragende und nicht tragende, raumabschließende Brandwände (REI-M, EI-M) sind beispielsweise mit Kalksandstein bereits ab einer Wanddicke von 175 mm; RDK ≥ 1,8 realisierbar. Die Wände sind durch Prüfung und die Klassifizierung als "Brandwand" nachgewiesen.

Zukunftsfähiger Raum für goldene Zeiten
Entsprechend ertüchtigt, ließen sich in dem Gebäude großzügige Lofts mit eingestelltem Versorgungskern und fließenden Raumübergängen ebenso realisieren wie eine abwechslungsreiche Arbeitslandschaft. Kontrastiert wird die edle Hülle von einer dunklen Verklinkerung, die den ursprünglichen, in die Jahre gekommenen Backstein des eigentlichen Fabrikbaus ersetzt. Ebenso erneuert wurden die prägnanten Rundbogenfenster, die die Gestalt ihrer Vorgänger aufgreifen. Mit rauer Oberfläche und nahezu schwarz erstrahlt die Fassade heute in neuem Glanz, ohne ihr ursprüngliches Erscheinungsbild zu verschleiern.