Das Institut Bauen und Umwelt e. V. (IBU) fördert nachhaltiges Bauen
Die Bauindustrie bekennt sich zu einer nachhaltigen Entwicklung, die im Kern den generationsübergreifenden Erhalt von Leben für Mensch und Natur beinhaltet. Nachhaltigkeit im Gebäudesektor bedeutet, ökologische Herausforderungen unter Berücksichtigung ökonomischer und sozialer Aspekte zu meistern. Viele Akteure der Baubranche, die sich dieser Verantwortung freiwillig stellen, sind Bauprodukthersteller und Mitglieder im Institut Bauen und Umwelt e. V. — in Kurzform: IBU.
Mit mehr als 200 Unternehmen und Verbänden ist das IBU der größte Zusammenschluss von Herstellern der Baustoffindustrie, der sich für nachhaltiges Bauen stark macht. Das IBU betreibt ein branchenübergreifendes und unabhängiges Informationssystem für Bauprodukte und Baukomponenten und sorgt dafür, dass der ökologische Aspekt in die Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden einfließen kann. Dabei wird keine Produktbewertung vorgenommen. Das IBU ist international einer der führenden Programmbetreiber für Umwelt-Produktdeklarationen (Environmental Product Declarations – kurz: EPDs) im Bauwesen und europaweit die führende Organisation, die Bauprodukte nach der europäischen Norm EN 15804 deklariert.
Dank ihres vor über 30 Jahren begonnenen freiwilligen Engagements verfügt das IBU über einen Industriestandard, der sich in allen Bereichen der gesamten Baubranche etabliert hat – von Hochbau- über Tiefbauprodukte bis hin zu Komponenten der technischen Gebäudeausrüstung.
Hervorgegangen ist das IBU aus der 1982 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Umweltverträgliches Bauprodukt e. V. (AUB). Die Umbenennung erfolgte 2008 und seit 2013 befindet sich die Geschäftsstelle des IBU in Berlin. Die über 200 Mitglieder wählen den 15-köpfigen Vorstand und den Präsidenten, der das IBU in der Öffentlichkeit vertritt und bei strategischen Planungen berät. Die oberste fachliche Instanz ist der ehrenamtlich tätige Sachverständigenrat, der die Verifizierer als unabhängige Prüfer bestellt.
Nachhaltiges Bauen braucht ganzheitliche Betrachtung und detaillierte Analyse
Geschlossene Kreisläufe und eine abfallfreie Wirtschaft – das ist eine Vision, die mit dem Konzept der Nachhaltigkeit, das zum politischen Leitprinzip geworden ist, Realität werden soll. Das sogenannte Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit verdeutlicht: Ökonomie, Ökologie und Soziales tragen gleichermaßen zur nachhaltigen Entwicklung bei. Dass der Ökologie eine besondere Bedeutung beigemessen wird, ist im Bau- und Immobiliensektor längst angekommen. Planer, Investoren und Bauträger berücksichtigen bei ihrer Produktauswahl zunehmend Umweltaspekte, um dem Anspruch an Nachhaltigkeit beim Bauen gerecht zu werden und ihre Bauwerke als nachhaltige Gebäude zertifizieren lassen zu können.
Nachhaltig bauen im Sinne der Ökologie bedeutet, jedes Bauwerk ganzheitlich zu betrachten und jedes Bauteil zu analysieren. Denn jedes einzelne Bauprodukt beeinflusst die ökologische Performance des gesamten Bauwerks. Aus diesem Anlass hat das IBU in Zusammenarbeit mit Bau- und Umweltbehörden sowie internationalen Normungsinstituten ein EPD-Programm entwickelt, auf dessen Basis die IBU-Mitgliedsunternehmen EPDs für ihre Bauprodukte erstellen. Damit liefern sie wichtige Informationen für die Beurteilung der ökologischen Gebäudequalität, die im Rahmen der ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken wesentlich sind. Das bedeutet: Als Deklarationsinhaber legen IBU-Mitglieder freiwillig umfassende Informationen zu ihren Produkten offen. Das IBU setzt sich damit für eine wissenschaftlich basierte Betrachtung von Bauprodukten und Baukomponenten ein. Dabei geht es um weit mehr als um Energieeffizienz und CO2-Reduktion. Das EPD-Programm des IBU steht für umfassende Ökobilanzen und einen unabhängigen Überprüfungsprozess.
Mitgliedschaft beim IBU stärkt Marktposition der Bauprodukthersteller
Hersteller und Verbände im Bereich der Baustoffindustrie und der Technischen Gebäudeausrüstung, die Mitglied beim IBU sind, schärfen damit ihr Profil. Sie zeigen, dass sie sich für Nachhaltigkeit engagieren. Mit der Erstellung von EPDs machen sie deutlich, dass sie Verantwortung übernehmen, denn anhand der detaillierten Ökobilanzierung, die der EPD-Erstellung vorausgeht, wird ersichtlich, wie Produkte in Bezug auf ihre Umweltwirkungen verbessert werden können. Darüber hinaus werden Potentiale zur Prozessoptimierung erkennbar, sodass EPD-Inhaber ihre Aktivitäten in Bezug auf Nachhaltigkeit weiter ausbauen und so ihre Marktposition stärken können. Als IBU-Mitglieder profitieren sie davon, dass das IBU mit seinem EPD-Programm aufgrund seines transparenten Verfahrens hohe Akzeptanz bei Gebäudezertifizierungssystemen genießt.
Harmonisierung von EPDs eröffnet Bauproduktherstellern internationale Märkte
Auf globaler und auf europäischer Ebene setzt sich das IBU für eine grenzübergreifende Anerkennung von EPDs ein und kooperiert mit vielen europäischen und nicht-europäischen EPD-Programmhaltern. Als Initiator und Gründungsmitglied der ECO Platform, einer Dachorganisation der einzelnen nationalen EPD-Programmhalter, arbeitet das IBU z. B. seit 2013 an der Harmonisierung von EPDs auf europäischer Ebene. Dabei geht es um die Erarbeitung eines einheitlichen Vorgehens und einheitlicher Standards auf Basis von Normen. Durch gegenseitige Anerkennungen können IBU-Mitglieder ihre EPDs auch über EPD-Programme anderer Länder veröffentlichen lassen und sie so für weitere Märkte zugänglich machen. Umgekehrt kann das IBU extern erstellte EPDs veröffentlichen.
Mehr Informationen auf https://ibu-epd.com/ibu/