Fassade der Elisabeth-Siegel-Schule in Osnabrück saniert

Energieeffiziente Gebäudemodernisierung

Deutsches Ingenieurblatt 03/2020
Objekte

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) erfüllt bereits heute den Niedrigstenergiestandard für Neubauten ab 2021. Bei der Sanierung der Grundschule in Osnabrück entschieden sich die Bauverantwortlichen deshalb für diese zukunftsweisende Fassadenlösung.

Die Gebäudehülle der Elisabeth-Siegel-Grundschule war in die Jahre gekommen und damit sanierungsbedürftig. Neben Dach und Fenstern musste dabei auch die Fassade energetisch und brandschutztechnisch ertüchtigt werden. Der dreigeschossige Baukörper aus den 70er-Jahren hatte im Lauf der Jahre bereits eine 80 Millimeter starke Putzdämmschicht erhalten. Die Vorgabe des Bauherrn und des Architekten bei der Sanierung war die Erfüllung eines größtmöglichen Gebäudeenergiestandards– folgerichtig entschied man sich für die Ausführung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade.

Einfache Montage, hohe Zugfestigkeit

Zur Befestigung der neuen Wärmedämmung waren herkömmliche Wandhalter aus Edelstahl ausgeschrieben. Der beauftragte Fachbetrieb, die Holzbau Brockhaus GmbH aus Dinklage, hätte nun die vorhandene Putzdämmschicht aufwändig freilegen müssen, um die Wandhalter in der tragenden Wand zu verankern. Für den Projektleiter des Verarbeitungsunternehmens, Alfred Kathmann, kam dieses aufwendige Verfahren aus Zeit- und Kostengründen nicht in Frage. Auf der Suche nach einer Alternative stieß er auf den für schwerentflammbare Fassaden bauaufsichtlich zugelassenen Isolink Typ TA-S von Schöck. Dieser stellte sich als passende Lösung für das Projekt heraus. Zur Montage dieses neuen Wandhalters muss die vorhandene Fassade nämlich nur punktuell geöffnet werden. Zudem kann der Isolink hohe Lasten aufnehmen. Möglich ist das durch die herausragende Zugfestigkeit des Glasfaserverbundwerkstoffs Combar, aus dem der stabförmige Fassadenanker besteht.

Einsparung an Arbeitsstunden

Da der Isolink Typ TA-S mit einem Injektionsmörtel eingebaut wird, können auch die Haltepunkte pro T-Schiene deutlich reduziert werden. „Dadurch benötigt man wesentlich weniger Bohrungen im Vergleich zu herkömmlichen Wandhaltern aus Edelstahl und spart damit Zeit bei der Montage ein”, erklärt Alfred Kathmann.
Insgesamt wurden 2.800 Quadratmeter Fläche mit der Unterkonstruktion Veco-Isolink für die Bekleidung der Fassade vorbereitet. Obwohl die Fachkräfte des Verarbeiters den Isolink zum ersten Mal montierten, verlief der Einbau ganz ohne Probleme, da er einfach nach den Prinzipien eines Verbunddübels erfolgt. Nach dem Setzen der Bohrlöcher werden ein 2-Komponentenmörtel injiziert und die Fassadenanker eingedreht. Nach der Aushärtung von maximal 60 Minuten kann die 140 Millimeter starke Steinwolldämmung befestigt werden. Sie wird, ganz ohne Setzwerkzeug, einfach über die Anker gedrückt. Nach dem Aufdrehen der Flügeladapter auf den Wandhalter wird das Tragprofil und anschließend die Bekleidung befestigt.
Aufgrund der Montagefreundlichkeit des Veco-Isolink konnte der Verarbeiter bei der Ausführung der VHF-Unterkonstruktion eine erhebliche Anzahl an Arbeitsstunden einsparen. Dies reduzierte auch die Kosten für den Bauherren in nennenswertem Umfang.

Höchste Energieeffizienz

Insgesamt beträgt der Systemaufbau der neuen Fassade 250 Millimeter. Der nach der Sanierung erreichte U-Wert liegt bei ≤ 0,16 W/(m2K). Dieser geringe Wärmedurchgangskoeffizent wird maßgeblich durch den Isolink Typ TA-S ermöglicht, denn der Wandhalter besteht aus Combar. Mit diesem Glasfaserverbundwerkstoff lässt sich eine extrem geringe Wärmeleitfähigkeit erzielen, die 15-fach niedriger als die von Edelstahl und fast 300-mal geringer als die von Aluminium ist. Der Isolink Typ TA-S erfüllt dank Combar auch in allen Fassadenlastklassen die höchsten Effizienzkriterien phA+ nach den Vorgaben des Passivhaus Instituts. Mit der neuen Unterkonstruktion Veco-Isolink ist somit eine rechnerisch wärmebrückenfreie Fassadenunterkonstruktion möglich.

Dipl.-Ing. Werner Venter, Produktmanagement

Bautafel

Standort: Knappsbrink 48, 49080 Osnabrück
Bauherr: Stadt Osnabrück Eigenbetrieb Immobilien- und Gebäudemanagement
Architekt: Hüdepohl . Ferner Architektur- und Ingenieurgesellschaft mbH
Ausführung: Holzbau Brockhaus GmbH
Produkt: Veco-Isolink der Kooperation Fassadenkompetenz²

Die Schöck Bauteile GmbH und der Fassadenspezialist GIP bündeln seit Kurzem ihr Know-how in der Kooperation Fassadenkompetenz². Zielsetzung sind energieeffiziente, baulich einfach umsetzbare und gleichzeitig wirtschaftliche Systemlösungen für die VHF. Der Veco-Isolink ist die erste gemeinsame Entwicklung der beiden Partnerunternehmen.

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