In drei Bauphasen wurden die Gropius Passagen, eines der größten Einkaufszentren in Berlin, seit 2014 umfangreich renoviert und modernisiert. Die Lindner Group konnte große Teile des Innenausbaus der Passagen verwirklichen.
Die Berliner Gropiusstadt – 1958 von Walter Gropius geplant und ab 1962 erbaut –liegt im Süden der Bundeshauptstadt. Zwischen den Wohnbauten befand sich dort in den 60er-Jahren eine Ladenstraße mit Geschäften in Pavillonbauweise. Diese wurde 1994 überdacht und erweitert. Damit nahm die Verwandlung der ehemaligen Straße zum Einkaufszentrum „Gropius Passagen“ ihren Anfang. Seit 2014 folgt nun die Renovierung. Der Anspruch war, das Einkaufscenter dabei stets geöffnet zu lassen, um den Kunden weiterhin die Möglichkeit zur Nutzung der Mall zu bieten.
Umbau bei laufendem Betrieb
Die Eigentümer TH Real Estate und Unibail-Rodamco-Westfield investierten eine Summe im unteren dreistelligen Millionenbereich in das Projekt. Auf ca. 90.000 m² befinden sich nun rund 150 Shops, die dem modernisierten Konzept der Passage angepasst sind. Die Lindner Group (Innenausbau, Fassaden und Isoliertechnik) begann das Projekt Ende 2014 mit dem ersten Ausbaupaket.
In der ersten von drei Bauphasen realisierte Lindner neben dem Komplettausbau der Einkaufsmall auch den Grundausbau einiger Shop-Einheiten, bestehend aus Boden- und Wandsystemen, Fluchtwegtüren sowie einer hochwertigen Sanitäranlage. Phase eins konnte Anfang 2016 erfolgreich und termingerecht abgeschlossen werden.
Die Ausbauarbeiten im zweiten Bauabschnitt beinhalteten zusätzlich die Ausführung der technischen Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär, Kälte und Feuerlöschtechnik.
Phase zwei startete Anfang 2017 mit den Abbrucharbeiten. Oberste Priorität dabei war, die einkaufenden Kunden tagsüber nicht durch Staub und Lärm zu belästigen und die Kundenströme während der Umbauarbeiten im laufenden Betrieb sicher zu stellen. So wurde entschieden, die ca. 8.000 m² Mallfläche sukzessive im Nachtschichtbetrieb zurückzubauen und anschließend mit einem Lindner Hohlboden zu versehen. Dank des ausgefeilten Bodensystems konnten Trocknungszeiten vermieden werden und die Ausbauleistungen umgehend an die Verlegung des Bodens anknüpfen. Die von den Architekten Aukett + Heese geplanten Ausbauleistungen schlossen die Gewerke Fliesen-, Schlosser-, Geländer-, Glas- und Metallbau-, Tischler-, Trockenbau- und Malerarbeiten in den öffentlichen Mall- und Lobbybereichen ein, die über zwölf Monate rund um die Uhr ausgeführt wurden.
Ein urbaner Treffpunkt
Parallel zum Ausbau der öffentlichen Bereiche erfolgte ein großflächiger Grund- und Vollausbau von Mietflächen. Neben der Erstellung der technischen Gebäudeausrüstung inklusive der Lieferung von Lüftungsgroßgeräten mit einer Leistung von bis zu 70.000 m³/h und Kälteanlagen mit je 365 kW wurde Lindner auch mit der Umsetzung sämtlicher Ausbaugewerke beauftragt.
Dazu zählten Estrich- und Putzarbeiten, Brandschutz-Ertüchtigungsmaßnahmen, innenliegende Fassaden- und Rolltoranlagen, Bodenbelagsarbeiten und die Lieferung und Montage von Holz-, Rohrrahmen und Stahltüren. Auch Phase zwei konnte zur Zufriedenheit der Bauherrenschaft unter den engen Terminvorgaben realisiert werden.
Mitte 2018 bis Oktober 2019 wurde dann auch noch die letzte, dritte Phase ausgeführt. Auch bei diesem Bauabschnitt erfolgte die Abwicklung unter Einsatz des durch Drees & Sommer vorgegebenen Steuerungswerkzeuges „Lean Site Management“, das einen optimalen Gesamtprozess in der Ausführung mit möglichst großer Wertschöpfung für alle Beteiligten in den Mittelpunkt stellt. Ende Oktober 2019 fand das Gesamtprojekt schließlich seinen Abschluss. Die Gropius Passagen erstrahlen seither in neuem Glanz und positionieren sich „als urbaner Treffpunkt im Süden Berlins“.