Spätestens seit der aktuellen Diskussion über die zeitnahe Bereitstellung dringend benötigten Wohnraums in Deutschland erlebt auch der Stahlbeton-Fertigteilbau spürbar einen Aufwind. Dazu passend erschien im Herbst dieses Jahres „DIN EN 13369:2018-09 – Allgemeine Regeln für Betonfertigteile“ in deutscher Fassung.
Diese Europäische Norm beschreibt die allgemeinen Anforderungen, die für eine große Anzahl von Betonfertigteilen gelten, welche unter Werksbedingungen hergestellt werden. Sie dient als Bezugsnorm für weitere Normen,um ein übereinstimmendes Vorgehen auf dem Fachgebiet der Betonfertigteile zu ermöglichen und die Unterschiede zu reduzieren,die durch die gleichzeitige Erarbeitung einer Vielzahl von Normen durch unterschiedlicheExpertengruppen entstehen können.
Gleichzeitig bietet es Fachleuten die Möglichkeit zur Aufnahme von Abweichungen inspezielle Produktnormen, wenn dies erforderlich ist. Die Norm wurde als Teil des CENGesamtprogramms für das Bauwesen erarbeitet und bezieht sich auf die Festlegungen der zugehörigen Normen EN 206 für Betonund EN 1992 für die Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken. In EN 13670 ist die Handhabungeiniger Betonfertigteile behandelt. Hinweis: Da diese Norm nicht harmonisiert ist, darf sie nicht allein für die CE-Kennzeichnung von Betonfertigteilen verwendet werden. Die Bemessung von Betonfertigteilen hat deren Gebrauchstauglichkeit für eine definierte Anwendungsicherzustellen, wobei besonders die Wechselwirkung mit weiteren Teilen des Tragwerks zu beachten ist: DIN EN 13369 legt die Anforderungen, die grundlegenden Eigenschaften und die Konformitätsbewertung für Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonfertigteile aus Leicht-, Normal- und Schwerbeton nachEN 206 fest, der so verdichtet wurde, dass er außer den Luftporen keine nennenswerten Lufteinschlüsse enthält.
Faserbetone, deren Fasern keinen Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften haben, wie Stahl-, Polymer- oder andere Fasern,sind ebenfalls enthalten. Die Norm gilt nicht für Betonfertigteile aus haufwerksporigem Leichtbeton. Diese Europäische Norm kann auch für spezielle Fertigteile verwendet werden, für die keine Produktnormen existieren. Thematische Vertiefung stellt der aktuell beimBeuth Verlag in 2. Auflage erschienene Titel „Betontechnologie für die Praxis“ in Aussicht. Autor Rupert Springenschmid liefert mit diesemKompendium Betoningenieuren, Baustoffherstellern, Baubehörden und Überwachungsinstitutionen aktuelles Basiswissen zur Planung, Ausführung und Instandhaltung von Betonbauwerken. Gestützt auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse und ein reiches Maß an Erfahrung präsentiert der Autor leicht verständlich die Grundlagen und Anwendungsregeln der Betontechnologie. In übersichtlicher Form werden die unterschiedlichen Einsatzgebiete on Beton im Bauwesen dargestellt.
„Betontechnologie für die Praxis“ bietet damit eine umfassende Einführung ins Thema, die auch für Studium und Lehre gut geeignet ist; aufgrund seines Umfangs und der Detailinformationenkann es ebenso als fundiertes Nachschlagewerk dienen. Der Band erläutert bestehende Normen und Regelwerke und liefert auch Lösungen für Grenz- und Sonderfälle.
www.beuth.de
Springenschmid, Betontechnologie für die Praxis, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, 498 Seiten, 24,0 × 17,0 cm, Gebunden
Ausgabedatum: 11.2018 ISBN 978-3-410-24466-0
Preis: 84,- €