Digitaler Wahnsinn – können wir ihn beherrschen?

Die Digitalisierung und ihre User

Fernsehtechnik
aus der Branche
„Während in Deutschland über die mangelnde Versorgung der Bevölkerung mit High-Speed- Internet diskutiert  wird und die Bundesregierung erstmals ein Digitalkabinett aufbietet, ist bereits die nächste Stufe  der Vernetzung in vollem Gange“, warnen Prof. Dr. Anabel Ternès und Hans-Peter Hagemes. Das Internet der Dinge ziehe aus den Labors in den Alltag der Konsumenten ein und auf der anderen Seite stünden seit vielen Jahren die Vorwürfe, dass Deutschland die Chancen der Digitalisierung verpasse. „Nicht umsonst sind es US-Konzerne wie Google, Facebook, Amazon und Apple, die das Datenuniversum beherrschen“, so Ternès und Hagemes weiter. In den Vereinigten Staaten sei der Glaube an die Zukunft groß. Vor allem aber sei dort die Zukunft grundsätzlich positiv. Anders in Europa: „Zukunft, gewiss, aber bitte vorsichtig, erst einmal genau hinschauen, denn man weiß ja nie.“ Die Zweifler und Bedenkenträger hätten diesseits des Atlantiks die Oberhand. Während also die Regierung noch nach einer Digitalstrategie suche, treibe die Digitalisierung im  ganzen Land längst wilde Auswüchse. In ihrem bei Springer erschienenen Sachbuch „Die Digitalisierungz frisst ihre User“ präsentieren Ternès und Hagemes jetzt einen Leitfaden, mit dem der Verbraucher nicht unter die Räder kommen und sich möglichst unbeschadet in der vernetzten  Welt bewegen soll.

Die digitale Revolution ist nicht mehr aufzuhalten und die nächste Stufe der Vernetzung ist bereits in vollem Gange. Der neue „Homo connectus“ lebt in einer neuen Welt, die sich wie durch Geisterhand öffnende Türen und Fenster verspricht, die heimische Heizungsanlage steuert, die Einkaufsliste über die Lücken im Kühlschrank erstellt und die Großmutter beim Blick in den Spiegel daran erinnert, die Tablette für die Nacht einzunehmen. Die freundliche Stimme aus dem Lautsprecher die auf alle Fragen eine Antwort weiß, auf Wunsch Musik spielt oder auch das Wetter am Urlaubsziel recherchiert, ist ein neues Familienmitglied. „Doch sind erst einmal alle Geräte miteinander verbunden, bilden sie für den geschickten Hacker auch eine riesige Armee, mit deren Hilfe er den Sicherheitsapparat ganzer Weltmächte zusammenbrechen lassen kann“, beschreiben Anabel Ternès und Hans-Peter Hagemes die Schattenseiten der Digitalisierung und all dieser neuen   öglichkeiten. Die Sicherheit des Internets sei ständig in Gefahr, sodass aus den kleinen Dingen, die das Leben angenehmer machen sollen, schnell eine mächtige Cyberwaffe werden könne: „Und die freundliche Stimme aus dem Lautsprecher hat all die Gespräche, auch wenn sie noch so intim waren, aufgezeichnet und ausgewertet.“ Der User begibt sich demnach freiwillig in die Kontrolle von Weltkonzernen wie Google, Facebook, Amazon, Apple und Co.

„Dieses Buch hat nicht den Anspruch, die Zukunft vorauszusagen – was auch ziemlich vermessen wäre“, sagen die beiden Autoren. Aber es solle helfen, in der nahen Zukunft einen vernünftigen und möglichst sicheren Umgang mit der digitalen Welt zu ermöglichen: „Denn nur, wenn man weiß, was hinter den Apps und Gadgets der smarten Welt steckt, was Daten wirklich bedeuten und wie wir uns durch schlaue Anwendungen schützen können, können wir uns selbstverständlich undfurchtlos in ihr bewegen und damit auch zu  einer positiveren Sichtweise ohne Bedenken kommen.“

Anabel Ternès | Hans-Peter Hagemes Die Digitalisierung frisst ihre User 2018, 325 S. Softcover, € 19,99 (D) | € 20,55 (A) | sFr 21.00 (CH), ISBN 978-3-658-21360-2 Auch als eBook verfügbar.

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