Prof. Dr.-Ing. Ömer Bucak, Professor an der Hochschule München, ist als Lehrer, Chef und kollegialer Ansprechpartner Generationen von jungen Studierenden des Bauingenieurwesens bekannt. Er leitete das Labor für Stahlund Leichtmetallbau und folgte dabei ganz seinem Credo: Der Prüfstein aller Überlegungen und Berechnungen ist der gut geplante Versuch.
Bucak trug durch seine Persönlichkeit und sein tiefgehendes Interesse an der Materie zur Entwicklung des Stahlbaus bei. Hierbei halfen ihm auch seine Überzeugungskraft, seine Standhaftigkeit und seine praxisnahen Forschungsarbeiten. Er beschäftigte sich unter anderem mit hochfesten und ultrahochfesten Stählen, Kranbau sowie der Restnutzungsdauer von alten Brücken.
Auf der Abendveranstaltung des 39. Deutschen Stahlbautags, am 11. Oktober 2018 in der Mercatorhalle in Duisburg, wurde Prof. Bucak mit der „Auszeichnung des Deutschen Stahlbaus“ geehrt.
Viele kleine und mittlere Unternehmen der Stahl- und Glasbaubranche profitierten von Ömer Bucaks praxisnaher und engagierter Arbeit. „Sein größter Beitrag ist neben seinen fachlichen Leistungen jedoch seine Persönlichkeit und seine bis heute schier grenzenlose Begeisterung für den Stahlbau“, betont Jurypräsident Hans-Ulrich Batzke, der 2016 ebenfalls die Auszeichnung des Deutschen Stahlbaus erhielt.
Der Ausgezeichnete ist einer der Begründer des konstruktiven Glasbaus. Ob Verbundgläser oder geklebte Glaskonstruktionen, seine Forschungen fanden Eingang in Projekte wie den Petuelring-Tunnel in München und die Elbphilharmonie in Hamburg. Dort führteer die Belastungstests der Scheiben durch, die durch ihre dreidimensionale Ausformung gestaltprägend für das Erscheinungsbild des Leuchtturmprojekts im Hamburger Hafen sind. Die „Auszeichnung des Deutschen Stahlbaus“ wird seit 46 Jahren verliehen. Mit ihr werden im Zwei-Jahres-Rhythmus Personen der Wissenschaft, der Technik und der Wirtschaft für hervorragende Leistungen geehrt, die das Bauen mit Stahl durch Weiterentwicklungen in Technik oder Wirtschaftlichkeit vorangebracht haben.