Innovationen im Brückenbau sind derzeit nicht selten mit dem Korrosionsschutz durch Feuerverzinken verbunden. Umfassende wissenschaftliche Untersuchungen haben den Einsatz der Feuerverzinkung an dynamisch belasteten Stahlbauteilen möglich gemacht. Aktuelle Stahl-Verbundbrücken-Projekte in klassischer und in Verbunddübel-Bauweise sowie Fahrbahnübergänge, bei den die Feuerverzinkung Verwendung gefunden hat, zeigen das hohe Praxisinteresse von Behörden und Brückenbauingenieurenan dauerhafteren Korrosionsschutzlösungen. Ein Beispiel hierfür sind zwei Stahl-Verbundbrücken im baden-württembergischen Albstadt, die feuerverzinkten Stahl mit Carbonbeton kombinieren. Sie dienen als Ersatz für zwei marode Stahlbetonbrücken und konnten mit extrem kurzen vor-Ort- Bauzeiten montiert werden.
Die Brücken mit unterschiedlichen Geometrien und Abmessungen zeichnen sich durch eine ähnliche Bauweise aus. In Längsrichtung erfolgt der Lastabtrag über die feuerverzinkten Stahlträger, in Querrichtung durch Carbonbetonplatten. Die Ende 2016 erbaute Brücke in Albstadt-Margrethausen ist ca. 6,5 m lang und 5,7 m breit und für Fahrzeuge bis 24 Tonnen zugelassen. Die 2017 fertiggestellte Schwesterbrücke im Ortsteil Pfeffingen ist 9 Meter lang und ca. 4 Meter breit und kann von Fahrzeugen bis zu 40 Tonnen befahren werden. Beide Brücken bestehen aus jeweilssechs Stahlträgern und zwei Carbonbetonplatten. Für die Carbonbetonplatten wurde epoxidharzgetränktes Carbontextil mit einem Beton der Festigkeitsklasse C 70/85 verwendet. Bei der Entwicklung der Betonrezeptur wurden Anforderungen an die Verschleißeigenschaften berücksichtigt, sodass auf eine Asphaltschutzschicht verzichtet werden konnte.
Schichtdickenmessungen an den feuerverzinkten Stahlträgern der Brücken ergaben Zinkschichtdicken, die allesamt weit über 200 Mikrometern lagen. Dies entspricht den Vorgaben der vom Institut Feuerverzinken herausgegebenen Planungshilfe für feuerverzinkte Stahl-Verbundbrücken um eine Korrosionsschutzdauer von 100 Jahren zu erreichen. Die vor-Ort-Montage der beiden Brücken fand inkürzestmöglicher Zeit statt, sodass kaum Verkehrsbehinderungen auftraten. Die vormontierten Brücken wurden jeweils in zwei Teilen zur Baustelle geliefert und konnten dort auf den vorhandenen Widerlagern platziert werden.
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