Im Fassadenbau kommen viele Materialien zum Einsatz. Für die Unterkonstruktion und die Verbindungsmittel müssen meist andere Werkstoffe verwendet werden als für die Fassadenbekleidung. Dadurch ergeben sich unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten Probleme, denn trotz Verwendung nachhaltiger Baustoffe entstehen durch ihren Verbund am Ende des Lebenszyklus einer Fassade oft Baumischabfälle, die nicht oder nicht wirtschaftlich trennbar sind. Eine Alternative bieten Fassaden aus feuerverzinktem, d.h. stückverzinktem Stahl nach DIN EN ISO 1461. Sie sind normungstechnisch in DIN 18516-1 geregelt. Gemäß dieser Norm dürfen sowohl die Tragkonstruktion als auch die Bekleidung und die Verbindungs- und Befestigungselemente einer Fassade feuerverzinkt ohne zusätzliche Beschichtungen ausgeführt werden. Das Recycling von feuerverzinktem Stahl erfolgt mit anderen Stahlschrotten im Rahmen der Elektrostahlerzeugung. Das Zink der Feuerverzinkung wird im Filterstaub aufgefangen, in speziellen Anlagen recycelt und der primären Zinkproduktion zugeführt.
Doch nicht nur beim Recycling bieten feuerverzinkte Fassaden Vorteile. Die für Baustoffe geforderte Dauerhaftigkeit wird von feuerverzinkten Stählen meist überschritten: Die Bauteile können i.d.R. mehr als 50 Jahre genutzt werden. Fassaden aus feuerverzinktem Stahl verursachen keine Folgeaufwendungen für die Instandhaltung und Wartung. Zudem wird die optische Veränderung von feuerverzinkten Oberflächen, die infolge der Bewitterung eine schützende Patina ausbilden, positiv bewertet, so dass auch aus ästhetischer Sicht die Dauerhaftigkeit gewährleistet ist.
Deutsches Ingenieurblatt Ausgabe 03/2014