Als ein zielführendes Verfahren zur Überprüfung und Lokalisierung von Wärmeverlusten, beispielsweise entstehend durch Luftundichtigkeiten oder mangelhafte Dämmung, hat sich Gebäudethermografie bereits seit einigen Jahren in Deutschland etabliert. Sie bildet mittels Wärmebildkamera die eigentlich unsichtbare Infrarotstrahlung an Gebäudeaußenflächen ab, wodurch technische Schwachpunkte an Fassadenbauteilen detailliert nachweisbar werden. Geprüft wird auf diesem Wege die Einhaltung von Anforderungen an die Luftdichtheit von beheizten oder klimatisierten Gebäuden oder Gebäudeteilen.
Die im Mai 2016 erscheinende DIN EN ISO6781-2 Verhalten von Gebäuden – Feststellung von wärme-, luft- und feuchtebezogenen Unregelmäßigkeiten in Gebäuden durch Infrarotverfahren – Teil 3: Qualifikation der Ausrüstungsbetreiber, Datenanalytiker und Berichtsautoren (ISO 6781-2:2015); Deutsche Fassung EN ISO 6781-3:2015 legt im drittenTeil spezielle Anforderungen an in diesem Bereich arbeitendes Personal fest. Qualifikationen und Beurteilungsprozesse werden für diejenigen Beschäftigten definiert, welche entweder die Durchführung thermographischer Untersuchungen an Gebäuden, die Auswertung der Daten von thermographischen Untersuchungen oder die Angabe der Ergebnisse von thermographischen Untersuchungen in Berichten zur Aufgabe haben. Diese Norm bietet also die Grundlage für die Konformitätserklärung (drei Klassen) der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten derjenigen Personen, die thermographische Messungen und Analysen durchführen sowie deren Ergebnisse für Wohn- und Geschäftsgebäude und öffentliche Bauten in Berichten angeben. Spezielle Ausrüstung beziehungsweise weitere spezifische Situationen werden von dieser Norm nicht abgedeckt.
Zur genaueren Kenntnis der energetischen Anforderungen an Gebäudehüllen empfiehlt sich die Lektüre des Buches „Energiesparendes Bauen – Ein Praxisbuch für Architekten, Ingenieure und Energieberater“, das unter Autorenschaft von Prof. Dr.-Ing. Helmut Marquardt demnächst in 3., vollständig überarbeiteter und erweiterter Auflage erscheinen wird. Vor dem Hintergrund, dass seit Januar 2016 die verschärften Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2014 verbindlich anzuwenden sind, werden in diesem Buch die Möglichkeiten des energiesparenden Bauens nach den aktuellen EnEV-Vorschriften und auf Basis der daran gekoppelten Wärmeschutznormung zusammengestellt.
Dass nicht nur urbane Vegetationsflächen erhalten, sondern Städte insgesamt „grüner“ werden sollen, ist eine zunehmend formulierte Forderung aus der Mitte der Gesellschaft. Als Teilbereich der Stadtplanung hat sich daher in den vergangenen Jahren die Landschaftsarchitektur inklusive des Landschaftsbaus fest etabliert. Untrügliches Zeichen hierfür ist eine entsprechende Dichte neuer Normentwürfe, die aktuell den Landschaftsbau mit einer Reihe von Ausführungsanleitungen versorgen.
Nachdem im Herbst 2015 bereits der Entwurf DIN 18916:2015-10 Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Pflanzen und Pflanzarbeiten vorgelegt wurde, liegt seit April dieses Jahres E DIN 18919:2016-04 Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Instandhaltungsleistungen für die Entwicklung und Unterhaltung von Vegetation (Entwicklungs- und Unterhaltungspflege) vor. Beide Entwürfe sollen nach Einführung die jeweiligen Normen von 2002 ersetzen.
Gegenüber der DIN 18916:2002-08 wurde im Entwurf unter anderem ein neuer Abschnitt „Stammschutz“ aufgenommen, der „Schutz gegen Mähwerkzeuge“ konkretisiert, Themen wie „Düngeranwendung“, „Pflanzgruben“ und „Pflanzlöcher“ aufgenommen, ebenso „Schutz gegen Sonneneinstrahlung“ und „Anwuchserfolg“. Auch wurde der Abschnitt „Leistungen zur Fertigstellung (Fertigstellungspflege)“ überarbeitet und schließlich der Abschnitt „Eigenüberwachungsprüfungen“neu eingefügt.
Im Fall der bisherigen DIN 18919:2002-08 wurden folgende Änderungen in den Normentwurf eingearbeitet: Neu aufgenommen wurden „Empfehlungen für Wassermengen“. Der Abschnitt „Anforderungen an Stoffe“ wurde aktualisiert, die „Leistungen bei Pflanzflächen“ ergänzt. Überarbeitet wurden die Abschnitte „Empfehlungen für Düngermengen“, „Hinweise zu Wuchs- und Schnitthöhen sowie zur Anzahl der Mähgänge“, „Empfehlungen für jährliche Stickstoffgaben bei Gebrauchsrasen, Zierrasen und Strapazierrasen“, „Empfehlungen für Wassern von Rasenflächen“ und „Leistungen bei Rasenflächen“. Falls letztere Angaben nicht ausreichen, sei auf den eben vorliegenden Norm-Entwurf der DIN 18917:2016-04 Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Rasen und Saatarbeiten verwiesen.
Empfehlungen:
- Energiesparendes Bauen – Ein Praxisbuch für Architekten, Ingenieure und Energieberater, Wohngebäude nach EnEV 2016 und EE-WärmeG von Prof. Dr.-Ing. Helmut Marquardt,
3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, 24,0×17,0 cm, broschiert - Bellevue – Park und Schloss, 1. Auflage,
264 Seiten, ca. 400 farbigen Abbildungen, 24,5×29,5 cm, gebunden, Fotografien: UdoLauer