Die deutsche Bauwirtschaft und Ingenieurskunst genießen weltweit einen hervorragenden Ruf. Dennoch werfen eine Reihe aktueller Bauprojekte mit erheblichen Kosten- und Terminüberschreitungen (z. B. Stuttgart 21, Flughafen BER, Elbphilharmonie Hamburg, Bundesnachrichtendienst, Schleuse Brunsbüttel, Hochmoselbrücke) die Frage auf, ob oder inwieweit es strukturelle Defizite bei der Planung und Realisierung von Großprojekten in Deutschland gibt.
Die besonderen Herausforderungen bei großen Bauprojekten und entsprechende Lösungen wurden bei der Reformkommission Großprojekte unter der Leitung von Bundesminister Alexander Dobrindt erörtert. Das Ziel der Arbeit der Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Verbänden ist es, strukturelle Probleme bei großen Bauprojekten zu identifizieren und Vorschläge zu erarbeiten, wie Zeit- und Kostenpläne bei großen Bauprojekten künftig eingehalten werden können. Der Bericht soll 2015 vorgelegt werden. Thema der Sitzung war das Risiko- und Kostenmanagement. Kein Bauprojekt sei ohne Risiko, so Dobrindt. Sie seien aber beherrschbar, wenn sie frühzeitig identifiziert und gemanagt werden. Mögliche Risiken wie z. B. Klagen gegen ein Projekt und damit verbundene Verzögerungen, geologische Besonderheiten sowie der damit verbundene Aufwand für Alternativplanungen oder die Risiken unerprobter Technik müssen über die gesamte Dauer des Projekts solide in die Planung einbezogen werden. Durch einen Risikopuffer und ein professionelles Risikomanagement können Kosten- und Zeitpläne verlässlicher eingehalten werden.
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