Das Architekturbüro DUS in Amsterdam wagt sich als eines der ersten Architekturbüros an die Konstruktion eines kompletten Hauses aus 3D-gedruckten Elementen. Inspiriert durch den zunehmend hohen Bedarf an Neubauten in schnell wachsenden Großstädten wollen die Architekten ausprobieren, ob das 3D-Drucken tatsächlich Vorteile gegenüber dem konventionellen Hausbau haben könnte. Weniger Abfall, reduzierte Transportkosten, die Verwendung von recycelten Materialien und die Umsetzung ganz individueller Kundenwünsche sprechen für die Alternative aus dem 3D-Drucker. Mitte des Jahres soll der erste Raum des dreistöckigen Gebäudes fertig sein. Momentan steht schon eine drei Meter hohe Ecke des außergewöhnlichen Kanalhauses. Mittels des „Kamermachers“, was so viel bedeutet wie „Zimmermacher“, werden zunächst Hohlkammerbauelemente hergestellt. Der eigens gefertigte, sechs Meter hohe und drei Meter breite 3D-Drucker stellt die Blöcke her, die später wie Bausteine zum Gesamtgebäude zusammengesetzt werden. Der Druckvorgang und die Aushärtung des Materials braucht pro Block etwa eine Woche. Noch experimentieren die Planer mit verschiedenen Kunststoffen, die als Schmelzschichtung in drei Millimeter dicken Lagen zu fertigen Bauteilen werden. Dabei ist die Unterbringung der Haustechnik in den innenliegenden, mit diagonalen Aussteifungen versehenen Hohlräumen der Elemente vorgesehen. Ein Schaumstoff, der aushärtet, verfüllt diese später und sorgt für mehr Festigkeit, aber auch für die Verbindung der Bauteile. Noch drei Jahre wird es wohl dauern, bis das zukunftsträchtige Kanalhaus komplett fertig gestellt sein wird. Das Projekt ist gleichermaßen Forschungsstation wie öffentliche Ausstellung: Am Rande des Buiksloter Kanals in Amsterdam können Besucher jeweils dienstags bis freitags zwischen 11 und 17 Uhr den Architekten bei der Arbeit zuschauen.
Weitere Informationen: www.3dprintcanalhouse.com