Es ist nicht zu unterschätzen: das gefährliche Auftreten von sogenannten „Blow ups“ auf Straßen und Autobahnen aufgrund der Hitzewelle. Insbesondere in der Urlaubszeit freuen wir uns über das Sommerwetter. Wird es dann aber im Juli und August heiß, kann es Probleme mit Stahlbeton-Fahrbahnen geben.
In den Verkehrsmeldungen werden dann Straßensperrungen oder Behinderungen durchgegeben, weil es zu Hitzeschäden, sogenannten „Blow ups“, an Fahrbahnen gekommen ist. Diese Hitzeschäden sind im Verhalten der Fahrbahn bei Hitzeeinwirkung begründet, erklärt der Bauingenieur Prof. Norbert Gebbeken von der Universität der Bundeswehr München, der auch Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer ist. Wird eine Stahlbetonfahrbahn sehr heiß, dann möchte sie sich ausdehnen, was aber in Richtung der Fahrbahn dadurch behindert wird, dass der Fahrbahnabschnitt sehr lang ist. Somit werden zu große Druckspannungen erzeugt, die zum Ausknicken der Fahrbahn führen können. Wenn die Oberseite der Fahrbahn wärmer ist als die Unterseite, dann kann sich die Fahrbahn aufwölben, was als „Blow up“ bezeichnet wird. Diese Hitzeschäden könnten vermieden werden, wenn man Querfugen einbauen würde, die die Ausdehnung erlauben. Dann würde aber der Fahrkomfort zu sehr leiden.
Akzeptable Querfugen, die eine Temperaturverformung zulassen, sind als Fahrbahnübergänge von Straßen zu Brücken bekannt. Diese Fahrbahnübergänge, die die Anforderungen an Temperaturverformung und Fahrkomfort erfüllen, sind sehr teuer und zum Teil wartungsintensiv. Deshalb geht man nun dazu über, zur wirtschaftlichen Vermeidung von Hitzeschäden Betonfahrbahnen dicker auszuführen.