In der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nehmen Kindergarten, -tagesstätte und Schule eine entscheidende Rolle ein. Dabei sollte nicht nur der Lehrauftrag im Fokus stehen, sondern auch das Miteinander der Schutzbefohlenen und deren soziale Kompetenz. Dies gilt auch für die Integration von Mitschülern, die aufgrund von Behinderungen oder Unfällen temporär oder dauerhaft in ihrer Bewegung eingeschränkt sind. „Neben den Ressourcen an Lehrbeauftragten liegt es häufig an der baulichen Gestaltung von Lern- und Bewegungsräumen, sanitären Einrichtungen sowie Fluren und Treppen“, erklärt Claudia Rager-Frey, Juniorchefin der Alumat Frey GmbH aus Kaufbeuren. Das Unternehmen hat sich auf Barrierefreiheit von Türschwellen spezialisiert.
Im Gegensatz zu behindertengerechter Gestaltung, die bestehende Baudefizite für gesundheitlich Eingeschränkte ausgleicht, zielt barrierefreies Bauen von vornherein auf eine universelle Nutzung von so vielen unterschiedlichen Personengruppen wie möglich, ohne dabei auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. „Die von uns entwickelte und patentierte Magnet-Türdichtung entspricht den neuen Anforderungen der DIN 18040 für barrierefreies Bauen, die die bisher üblichen zwei Zentimeter Schwellenhöhe nicht mehr zulässt“, erklärt Claudia Rager-Frey. Dies ermöglicht Kindern, sich in Schule und Tagesstätte selbstständig zu bewegen, auch wenn sie Rollstuhl oder Gehhilfen nutzen. Schwellenlose Übergänge bieten für die Kleinsten die Möglichkeit, sich in Räumen von Kindergarten und -tagesstätte mit Spielgeräten frei zu bewegen. Zusätzlich verringern sich Gefahren wie Verletzungen, da sich Stolperfallen reduzieren.
Deutsches Ingenieurblatt Ausgabe 10/2013