Ingenieure erwarten zum Start in den Job eine ihrem Marktwert angemessene Honorierung und haben wenig Interesse daran, im ländlichen Umfeld oder in einer Metropole tätig zu werden. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage, für die das Marktforschungsunternehmen Respondi im Auftrag der Karriereplattform „get in Engineering“ mehr als 400 Ingenieurstudenten befragte. Demnach möchten 79 Prozent der Master-Studenten im ersten Berufsjahr mehr als 40.000 Euro verdienen. Gut ein weiteres Drittel (31 Prozent) erwartet mehr als 50.000 Euro. Männer erwarten im Schnitt rund 5.000 Euro mehr als ihre weiblichen Kolleginnen. Mit der ersten Gehaltserhöhung rechnet genau die Hälfte der Befragten nach einem Jahr, 17 Prozent bereits nach sechs Monaten. Neben dem Gehalt besonders wichtig bei der Wahl des ersten Arbeitgebers: der Unternehmensstandort. Für 7 Prozent ist dieser von besonderer Bedeutung. Sowohl Unternehmensstandorte im ländlichen Gebiet als auch in einer Großstadt schrecken die angehenden Ingenieure eher ab – mit 56 Prozent möchte der Großteil in einem kleineren, aber immer noch städtisch geprägten Umfeld in den Beruf einsteigen.
Arbeitgeber, die es bezüglich des Unternehmensstandorts schwieriger haben, Ingenieur- Absolventen zu rekrutieren, können Maßnahmen treffen: Für zwei Drittel der Befragten steht fest, dass sie in jedem Fall nur für ein vergleichsweise höheres Gehalt einen weniger beliebten Standort in Kauf nehmen. Für weitere 33 Prozent wäre dies zumindest ein gutes Argument. Über die Hälfte (53 Prozent) erwarten in jedem Fall flexible Arbeitszeitmodelle und für weitere 70 Prozent sind zusätzliche Urlaubstage zwar kein Muss, wären aber ein anziehendes Argument. Interessant: Angehende Ingenieure sind auch mit der Übernahme von Führungsverantwortung zu gewinnen. 39 Prozent sehen diese als wichtige Voraussetzung, um ihren Wohnort für den ersten Job zu wechseln. Für weitere 40 Prozent wäre dies ein zusätzliches Argument. Zum Vergleich: Bei angehenden IT-Spezialisten (Quelle: Studie „get started 2017/2018“) geben nur 14 Prozent an, dass sie Führungsverantwortung für einen Wechselgrund halten.
Wenn es um die allgemeinen Benefits geht, die aus Sicht der technischen Berufsstarter attraktiv sind, stehen in erster Linie Themen wie eine betriebliche Altersvorsorge – für 53 Prozent eine sehr wichtige Zusatzleistung – oder vom Arbeitgeber übernommene Weiterbildungskosten (für 58 Prozent sehr wichtig) hoch im Kurs. Im Gegensatz dazu weniger anziehend: Angebote in der betrieblichen Gesundheitsvorsorge (nur 18 Prozent) oder ein Dienstwagen inklusive privater Nutzung, den nur 16 Prozent als besonders wichtig einstufen und der für 50 Prozent gar komplett uninteressant ist. Die wichtigsten Kriterien für die Entscheidung, eine berufliche Laufbahn im Ingenieurwesen anzustreben, liegen in den vielversprechenden Karrierechancen (60 Prozent) und der damit verbundenen Jobsicherheit (62 Prozent). Weniger wichtig aus Sicht der angehenden Ingenieure: die Aussicht, international arbeiten zu können, oder der gesellschaftliche Status von Ingenieurberufen.
Das White Paper zur Studie steht hier zum kostenlosen Download bereit :