Mut zur Digitalisierung ist wichtig

Bis zu 80 Prozent der Projekte mit hohem Digitalisierungsgrad

Bauplaner 10/2022
Aus der Branche
Digitalisierung
Die pbr AG wickelt zwischenzeitlich rund 70 bis 80 Prozent aller Projekte mit einem durchweg hohen Digitalisierungsgrad ab. Die Planungsgesellschaft war bereits 2020 in der Lage, standortübergreifend modellbasiert zu arbeiten und war so für die zwei Pandemiejahre 2020 und 2021 bestmöglich vorbereitet. „Ein voller Erfolg“, findet Vorstand Raymond Liebe. Doch dafür braucht es Mut. Denn Digitalisierung ist zunächst kein Selbstläufer.

Neue Wege zu gehen, erfordert immer Mut. Die Planungsbüro Rohling AG mit Stammhaus in Osnabrück und insgesamt zehn Niederlassungen im gesamten Bundesgebiet begann bereits im Jahr 2016 damit, einen weitestgehend durchgängigen BIM-Prozess zu entwickeln. In diesem Zuge wurde 2016 auch die Software für Projektinformationsmanagement (PIM) von Newforma implementiert, wodurch das Unternehmen in der Lage war, die Zusammenarbeit – auch standortübergreifend – zu beschleunigen, zu optimieren und nicht zuletzt geschmeidiger zu machen. 

Frühzeitiger Sprung ins kalte Wasser
Ein entscheidender Vorteil kristallisierte sich für das Unternehmen tatsächlich im Jahr 2020 heraus, als die Corona-Pandemie sämtliche Industriezweige vor ganz neue Herausforderungen stellte. Die Pandemiesituation war für die pbr AG tatsächlich nochmals ein weiterer Booster. Denn diejenigen Werkzeuge, die bereits zuvor erfolgreich im Unternehmen etabliert worden waren, nutzten die Mitarbeitenden der Planungsgesellschaft fortan besonders intensiv. „Wir sind froh, dass wir den Mut, ins kalte Wasser zu springen, bereits so früh aufgebracht haben“, erzählt Vorstandsmitglied Raymond Liebe. „So waren wir vorbereitet und in der Lage, an allen Standorten durchgängig modellorientiert und digitalisiert zu arbeiten. Ein unschätzbarer Vorteil,“ fügt er hinzu.

Ein Rückblick: Als im Jahr 2016 sämtliche Prozesse zunächst geprüft und anschließend passend für die BIM-Planung umgestellt worden waren, nahm das Unternehmen zunächst eine Bandbreitenerweiterung vor. Dabei wurde auch die zentrale Serverlandschaft erneuert. Diese und viele weitere grundlegende Anpassungen legten die Grundsteine für die standortübergreifende Zusammenarbeit an BIM-Modellen. Und gleichzeitig für ein mobiles Arbeiten überall im Unternehmen. Dafür war zunächst ein Umdenken im Hause pbr erforderlich. Und, wie Liebe betont, musste das Unternehmen zunächst einmal Investitionen tätigen.

Newforma läuft immer mit
Nach der Prozessentwicklung und ersten erfolgreich absolvierten BIM-Pilotprojekten in den Jahren 2013 und 2014 werden bei der pbr AG inzwischen rund 70 bis 80 Prozent der Projekte durchgängig digitalisiert abgewickelt (Abb. 1). Die Software von Newforma läuft dabei immer mit. Und sie bietet zusätzlich die Möglichkeit einer projektbezogenen, flexiblen Nutzung. Denn auch in den wenigen Fällen, in denen noch konventionell in 2D statt mit Revit-Modellen gearbeitet wird, profitieren sämtliche in die Planung eingebundenen Teams im Hause pbr von der Projektinformationssoftware.

Andre Hoffmann aus dem Prozess- und Qualitätsmanagement berichtet, dass im Unternehmen alle neuen Projekte immer zunächst mit Newforma verknüpft werden (Abb. 2). Das bietet den Vorteil, dass sämtliche auf lokalen Servern im Explorer abgelegte Informationen ohne großen Suchaufwand für die Projektteams zur Verfügung gestellt werden können. Auch die Einbindung von Partnerunternehmen ist, je nach Projektart und -größe, mittels der Info Exchange Website einfach und zentral möglich. Gleichzeitig lassen sich über die E-Mail-Ablage in wenigen Sekunden jegliche für Projekte relevante E-Mails finden und somit Fragen sehr schnell klären.

Neue Verbindungen mit digitalen Lösungen herstellen
„Intern nutzen wir Newforma für jedes Projekt“, berichtet Hoffmann. Ein Vorteil für das Unternehmen besteht auch darin, dass nicht alle Mitarbeitenden es unbedingt bewusst anwenden müssen. „Das System läuft stets im Hintergrund mit“, erklärt der Experte. „Rund 60-70 Prozent unserer Belegschaft arbeitet erfolgreich mit der Newforma-Suche und der E-Mail-Ablage. Zusätzlich haben wir einige Spezialistinnen und Spezialisten im Unternehmen, die uns dabei unterstützen, weitere Verknüpfungen zwischen dieser IT-Lösung und anderen in unserem Hause etablierten Systemen, wie beispielsweise Microsoft Sharepoint oder One Note, zu schaffen. Auch Referenzierungen zwischen 2D-CAD- und BIM-Modellen konnten wir mit Hilfe von Newforma und dem besonders kreativen Umgang mit Digitalisierungswerkzeugen durch unsere Mitarbeitenden bereits herstellen“, freut sich Andre Hoffmann.

Durchgängige Projektkommunikation via Newforma Sehr geschätzt wird bei der pbr AG die Dokumentensteuerung. Sie hilft dabei, besser nachzuvollziehen, wer genau mit welchem Plan gearbeitet hat oder aktuell daran arbeitet. Je mehr Standorte des Unternehmens und Partner in ein Projekt eingebunden sind, desto mehr Suchaufwand spart diese zentrale Recherchemöglichkeit ein. Auch das Feature Info Exchange Website findet bei den Mitarbeitenden häufig Anwendung. Mit Hilfe von Info Exchange kann das Unternehmen eine eigene Plattform für die Projektkommunikation bereitstellen, sofern der Bauherr keine solche einsetzt und für die Beteiligten vorgibt. Ist dies der Fall, kann die pbr AG in Newforma immer auch zusätzlich eine Spiegelung der dort bereitgestellten Projektdaten für die eigenen Teams erstellen. Die Informationen bleiben also immer im Haus, auch nach Projektende. 

Newforma-Apps: Digitale Prozesse auf die Baustelle bringen
Auch die Apps von Newforma finden im Unternehmen regelmäßig Einsatz und erfreuen sich einer immer größeren Beliebt heit. Die E-Mail- und Projektteam-App etwa machen es möglich, auch von unterwegs auf Teams und aktuelle Aktivitäten in den Projekten zuzugreifen. Die Projektteams können mit Hilfe von Apps unmittelbar auf den Baustellen arbeiten und Feldnotizen im System erstellen. Hierbei werden Fotos von Mängeln oder notwendigen Anpassungen von den Baustellen im System hinterlegt (Abb. 3). Anschließend erstellen die Projektmitarbeitenden konkrete Aufgaben mit Hilfe der Task-App, die schließlich von weiteren Teamkolleginnen und -kollegen erledigt werden.

Mutig bleiben
„Diese durchdachten, digitalen Prozesse werden insbesondere, aber nicht ausschließlich, von jüngeren Mitarbeitenden sehr geschätzt“, erzählt Raymond Liebe. Die BIM- und Planungsverantwortlichen bei der pbr AG sind der Überzeugung, dass das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut aufgestellt ist. „Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung uns bietet, reizen wir selbstverständlich weiter aus. Wir bleiben weiter mutig“, fasst der Vorstand der Planungsgesellschaft zusammen.

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