Während der Leitmesse BAU vom 17. bis 22. April 2023 in München ist die Bundesstiftung Baukultur am Stand des Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. (FVHF), Halle A2.519, anzutreffen.
Big Six: Hürden der Umbaukultur beseitigen
Die Bundesstiftung Baukultur hat sechs zentrale Handlungsfelder identifiziert, die Umbauvorhaben erleichtern: Die größte Hebelwirkung besteht darin, die Standards, die für den Neubau gesetzt sind, nicht in gleichem Maße auf den Bestand zu übertragen. Zu diesen sogenannten Big Six zählt der Brandschutz, der Wärmeschutz sowie der Schallschutz, für die die Anforderungen an den Bestandsschutz erweitert werden sollten.
Weiterer Handlungsbedarf ist mit den Abstandsflächen verbunden, deren Unterschreitung insbesondere Umnutzungen erschwert. Auch die Anforderungen, die mit der Barrierefreiheit verbunden sind, lassen sich im Bestand vielfach nur mit großem Aufwand oder gar nicht herstellen – hier wären barrierearme Lösungen bereits hilfreich. Und sechstens ist es gerade in Großstädten und Ballungsräumen kaum nachvollziehbar, wenn Erhalt und Umnutzung von Gebäuden am nicht machbaren Stellplatznachweis scheitern.
Diskussion
Diskutiert und vorgestellt werden diese Hürden auch im Rahmen der Pressekonferenz des Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden zum Jahres- und Messethema "Gebäudetyp E – Modell für eine sozialere, ökologischere, ökonomischere Architektur?" (Dienstag, 18. April 2023, 14 – 16 Uhr, Pressezentrum WEST, Messe München).
Moderation: Prof. Jan R. Krause, office for architectural thinking
- Reiner Nagel, Vorsitzender Bundesstiftung Baukultur
- Florian Dilg, Bayerische Architektenkammer, Strategiegruppe Baurecht, Technik, Normung
- Architekt, Geschäftsführer Architektur: Zwingel/Dilg
- Florian Scheible, Schöne Neue Welt Ingenieure
- Martin Jax, Geschäftsführer S+T Fassaden GmbH
- Sebastian Körber, Vorsitzender des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr
Baukulturbericht 2022/23
Steigende Kosten und Zinsen, mangelnde Fachkräfte, fehlende Ressourcen. Die Zeiten des „einfach weiter so“ beim Wohnungsbau, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Und vielleicht ist es gerade diese Veränderung, die den Weg für Neues ebnet. Mit diesem Spannungsfeld setzt sich auch der aktuelle Baukulturbericht 2022/23 auseinander und widmet sich dem Thema „Neue Umbaukultur“. Dem Umbau, der auch identitätsprägende Elemente bewahrt, wird dabei dem Vorrang vor dem Neubau gegeben.
Weitere Informationen
Baukulturbericht als offizieller Statusbericht zum Planen und Bauen in Deutschland unter www.bundesstiftung-baukultur.de