Das TV-Magazin geht in dem Beitrag der Frage nach, was die Lehren aus dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke sind. Denn die Fertigstellung eines Ersatzbaus dürfte Jahre dauern und ähnlich sieht es bei anderen Projekten aus. Selbst kleinste Bauvorhaben dauern in Deutschland viele Jahre. Schuld ist auch hier eine überbordende Bürokratie. Doch lässt sich diese wirklich einfach abbauen? Was konkret müsste getan werden? Neben Dr. Bökamp zeigt Professor Steffen Marx, TU Dresden, Maßnahmen auf, die langfristig Abhilfe schaffen könnten.
Maßnahmen, die die neue Bundesregierung dringend angehen müsse:
- Investitionen in Infrastruktur planungssicher überjährig verstetigen, um Investitionsstau beseitigen zu können
- Konsequente Rückkehr zum Finanzierungskreislauf Straße – die Mauteinnahmen müssen zu 100 Prozent in die Finanzierung von Straßen und Brücken fließen
- Kurzfristiges Sonderprogramm zur Finanzierung von Brücken und Brückensanierungen aufsetzen
- Verzicht bei Ersatzneubauten von Brücken auf umfangreiche förmliche Genehmigungsverfahren
- Personalaufbau bei Vorhabenträgern und Genehmigungsbehörden sowie bessere Ausstattung der Verwaltungsgerichte
- Anforderungen des Mobilitätswandels und der Digitalisierung dauerhaft in Finanzplanung integrieren
Welchen ökonomischen Schaden marode Infrastrukturen und eine zu späte Sanierung anrichten, hat IW Consult bereits im Jahr 2022 in einer ökonomischen Schadensbetrachtung der A45-Sperrung aufgezeigt. Diese macht deutlich, dass die Brückensperrung der Sauerlandlinie (A45) zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid über einen Zeitraum von fünf Jahren ökonomische Kosten in Höhe von mindestens 1,8 Milliarden Euro verursacht. Für jedes Jahr, das diese Brückensperrung früher aufgehoben werden kann, werden Summen in dreistelliger Millionenhöhe eingespart.