Die Benediktinerabtei Plankstetten in Berching in der Oberpfalz ist gewachsen: Zwischen dem Herbst 2019 und dem Frühjahr 2022 wurde die barocke Klosteranlage um ein Bauwerk aus Holz und Stroh erweitert. Mit dem "Haus St. Wunibald" entstand der größte Strohballenbau Süddeutschlands. Am 01.04.2022 wurde das Bauwerk feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Der in Hanglage auf einem betonierten Fundament errichtete Neubau besteht aus 100 strohgefüllten Wandelementen, 30 Dachelementen und 25 Massivholz-Deckenelementen. Für die in einer regionalen Zimmerei vorgefertigten Wandelemente kamen 500 Fichten aus dem Klosterforst und 300 Kubikmeter Biostroh aus der klostereigenen Landwirtschaft zum Einsatz. Der 60 Meter lange, unterkellerte Dreigeschosser beherbergt auf rund 1860 Quadratmetern Fläche neben der Pfarrverwaltung und Gästezimmern auch einen Kindergarten.
"Holz-Stroh-Haus im Kloster Plankstetten – ein Leuchtturmprojekt in Bayern, Deutschland und Europa"
Die Entstehung des Neubaus im Film (Quelle: YouTube)
"Leben im Einklang mit der Schöpfung schließt für uns Benediktinermönche auch das nachhaltige Bauen ein – im besten Fall mit eigenen Rohstoffen in Bio-Qualität", sagt Frater Andreas Schmidt, der während der Bauphase die Projektleitung innehatte. Die 14 Mönche und ihre Gäste profitierten nun ebenso wie die Kinder und Mitarbeiter des Kindergartens von den Vorzügen des klimafreundlichen Bauwerkes, so Frater Andreas.
Das Kloster Plankstetten in der Diözese Eichstätt entstand im 12.Jahrhundert. Seit 1998 wird die Klosteranlage in vier Abschnitten generalsaniert. Mit "Haus St. Wunibald" wird ein energieeffizienter und ökologisch nachhaltiger Neubau in eine historische und denkmalgeschützte Klosteranlage integriert.
Weitere Informationen zur Strohbauweise
- Informationen der FNR zur Strohbauweise: baustoffe.fnr.de
- FNR-Broschüre "Strohgedämmte Gebäude" zum Download und zum Bestellen: mediathek.fnr.de