Hohe Lärmschutz-Vorgaben mit Betonfertigteilen erfüllt
Um sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen, wollte ein junges Paar den Garten des elterlichen Wohnhauses in Freising als Bauplatz nutzen. 500 Quadratmeter standen zur Verfügung. Der entscheidende Haken: Die stark frequentierte Bahnlinie grenzt unmittelbar an, außerdem befindet sich das Gebiet in der Einflugschneise des Flughafens München.
Die Suche nach einem Anbieter, der die hohen Lärmschutz-Vorgaben erfüllen konnte, verlief zunächst erfolglos. Örtliche Firmen, die Häuser Stein auf Stein bauen, winkten genauso ab wie Fertighaus-Hersteller. Erst eine Anfrage bei der Dennert Massivhaus GmbH im oberfränkischen Schlüsselfeld zeigte Aussicht auf Erfolg. Das Unternehmen signalisierte, sich dieses Projekt zuzutrauen: "Beton besitzt als massiver und schwerer Baustoff eine hohe Rohdichte", erläutert Prokurist Holger Kühne. "Das Material kann so in hohem Maße verhindern, dass Schallwellen die Wände durchdringen."
Dennert erstellt Gebäudehüllen nach individuellen Plänen: Wandelemente, Decken, Dach und Treppe werden für die Alfa-Häuser zu 99 Prozent im Werk vorproduziert. Der Innenausbau und die Haustechnik sind dann wieder Sache des Bauherrn.
Allerdings mussten die Planer in diesem Fall besondere Vorkehrungen treffen. Die Wände des Hauses fielen deutlich stärker aus als sonst: Statt der üblichen 17,5 Zentimeter hat der Wandaufbau eine Stärke von 21 Zentimetern, in manchen Bereichen sind es sogar 24 Zentimeter mit einer Rohdichte von 2.400 kg/m3. Hinzu kommt ein spezielles 20 Zentimeter dickes Wärmedämmverbundsystem aus elastifiziertem Polystyrol. Auch bei den Fenstern gab es keine Kompromisse: Durch diesen Wandaufbau sowie der Anordnung der Räume und der Planung des Fensterzuschnittes konnte der Einbau von kostenintensiven Fenstern und Kastenfenstern der Schallschutzklasse 5 bzw. 6 verhindert werden. Der Dachaufbau ist raumseitig mit einem sechs Zentimeter dicken Betonspiegel an dem elementierten zimmermannsmäßigen Dach ausgeführt, die Dämmung ist 22 Zentimeter dick.
Vor Ort war der Rohbau innerhalb einer halben Woche erledigt: Am ersten Tag entstanden Wände und Decke fürs Erdgeschoss, am zweiten die obere Etage. Zuletzt kam das Dach, das gleich anschließend gedeckt wurde. Das alles ist für Dennert eigentlich Routine. Doch das Bauen direkt am Gleis hielt eigene Tücken bereit: Das Gartengrundstück ist verkehrstechnisch nicht eigenständig erschlossen. Um den Kran aufzustellen und die vorgefertigten Gebäudeteile vom Lkw abzuladen, musste der nur 2,50 Meter breite, geteerte Fußweg zwischen Gleisbett und Bauplatz genügen. "Wenn der Kran die schweren Elemente anhob, war bei uns Hochspannung angesagt", erzählt Bauleiter Jens Gerlach. Denn während die Lasten in der Luft schwangen, konnte jederzeit ein Zug unmittelbar daneben vorbeifahren. Noch dazu musste das Team wegen der beengten Verhältnisse mit einem kleineren Kran als üblich auskommen.
Dennert lässt seine Fertigelemente immer von eigenen Mitarbeitern ausliefern und montieren: "Damit können wir sicher sein, dass jeder Handgriff sitzt", sagt Holger Kühne. Eine unsachgemäße Montage birgt zu viele Risiken: Damit Schallschutz und Wärmedämmung die versprochene Wirkung entfalten, müssen Wandelemente und Decken millimetergenau justiert und sorgfältig miteinander verbunden werden.
Trotz aller Widrigkeiten ging in Freising alles gut über die Bühne. Dennert gelang es mit dieser Kombination an baulichen Maßnahmen, den Geräuschpegel im Haus auf das nach DIN 4109 erforderliche Maß zu reduzieren. Wenn alle Fenster geschlossen sind, sind die Züge so gut wie nicht zu hören, die Flugzeuge klingen nur wie ein leises Waldrauschen.
Weitere Informationen zum Fertighaus-Hersteller
erhalten Sie unter www.dennert.de