In Ballungsräumen tragen versiegelte Flächen oft dazu bei, dass die Gefahr für Hochwasser steigt. Fassadenbegrünungen mit textilen Speicherstrukturen bringen Grün in die Städte und können aktiv zum Hochwasserschutz beitragen. Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) haben eine entsprechende "Living Wall" entwickelt.
Rain-retaining "Living Wall"
Eine "Living Walls" arbeitet weitgehend autonom: Die Pflanzen auf den grünen Fassaden werden über ein automatisches Bewässerungssystem mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Sensorische Garne erfassen den Wasser- und Nährstoffgehalt. Der Aufwand für Pflege und Wartung ist gering.
Regenwasserbewässerung dank hydraulischer Textilstrukturen
Über neuartige hydraulische Textilstrukturen wird die Wasserführung geregelt. Das Pflanzsubstrat aus Steinwolle, auf dem die Pflanzen wachsen, verfügt durch seine Struktur über ein großes Volumen auf engem Raum. Je nachdem, wie stark die Niederschläge sind, wird das Regenwasser in einer textilen Struktur gespeichert und später zur Bewässerung der Pflanzen genutzt. Bei Starkregen wird das überschüssige Wasser mit zeitlicher Verzögerung in die Kanalisation eingeleitet.
Die an den DITF entwickelten "Living Walls" helfen auf diese Weise, in nachverdichteten Ballungsräumen die Ressource Wasser effizient zu nutzen.
Im Forschungsprojekt wurde auch die Kühlleistung einer Fassadenbegrünung wissenschaftlich untersucht. Moderne Textiltechnik im Trägermaterial fördert die "Transpiration" der Pflanzen. Dadurch entsteht Verdunstungskälte und die Temperaturen in der Umgebung sinken.
Zur Arbeit des Denkendorfer Forschungsteams gehörte auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung und eine Life-Cycle-Analyse. Auf der Basis der Untersuchungen im Labor und im Außenbereich wurde ein "Grünwert" definiert, mit dem sich die Wirkung von Gebäudebegrünungen als Ganzes bewerten und vergleichen lassen.
Weitere Informationen
Mehr zum Thema unter www.ditf.de