Der Pasteurs Tårn markiert den Übergang zwischen dem öffentlichen Park J.C. Jacobsens Have und dem alten Industrieviertel. Ein Blickfang ist die rostrote Cortenstahl-Fassade, deren reliefartige Oberflächenstruktur Licht- und Schattenspiele erzeugt und mit den lebendigen Texturen der alten Backsteinbauten harmoniert. Entworfen wurde das Punkthochhaus vom dänischen Architekturbüro Vilhelm Lauritzen in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Büro Wingårdhs.
Freisitze verbinden Innen- und Außenraum
Mit 22,50 x 22,50 Metern ist die Grundfläche des Gebäudes ungewöhnlich klein. Um den Eindruck eines schmalen und hohen Turms zusätzlich zu betonen, wurden die Gebäudeecken verglast oder – in den oberen Geschossen – als Freisitze mit Glasbrüstungen ausgebildet. Zusätzlich gibt es in allen Etagen französische Balkone – auch sie sind als Bindeglied zwischen Innen- und Außenraum konzipiert. Denn auch wenn es so nahe an der Küste sehr windig ist, sind private Freisitze bei der dänischen Bevölkerung sehr beliebt.
Grenzenloses Wohnerlebnis
Die Balkone und Loggien sind zwar relativ klein bzw. verfügen bei der französischen Variante nur über einen schmalen Austritt. Durch die raumhohen Glas-Faltwände von Solarlux, die sie öffnen, wirken sie jedoch deutlich großzügiger. Dies liegt an der Funktionsweise der Bauelemente: Sie lassen sich über die gesamte Fensterbreite auffalten und als schmale Glaspakete an der Seite parken. Kein störender Flügel ragt in den Raum. Auf diese Weise verbinden sich Wohn- und Außenraum zu einer grenzenlosen Einheit. Dies überzeugte auch Steen Trudsøe, Projektverantwortlicher bei Larsen von Vilhelm Lauritzen Arkitekter: „Die Glas-Faltwände von Solarlux lassen sich komplett öffnen, so dass der gesamte Wohnbereich in den Balkon integriert werden kann.“
Dieses „Freiluft-Konzept“ mit Glas-Faltwänden von Solarlux wurde in vier weiteren Wohntürmen des Stadtteils umgesetzt: im 100 Meter hohen Bohrs Tårn sowie in den jeweils 80 Meter hohen Vogelius Tårn, Daherup Tårn und Carls Tårn. Konzipiert von unterschiedlichen Architekturbüros.
Extremer Witterungsschutz
Für die ungeschützten Fassaden bis zu einer Höhe von 120 Metern galt es, eine außergewöhnliche Schlagregendichtheit von bis zu 1.200 Pa gemäß DIN EN 12208 zu gewährleisten. Zum Vergleich: Die höchste Klasse 9A für ungeschützte Fenster und Türen fordert 600 Pa – ein Druck, der einem Regen mit Windstärke 11 entspricht. Basierend auf dem System Highline hat die Solarlux-Forschungsabteilung eine dreiflügelige Glas-Faltwand entwickelt, die im firmeneigenen Prüfstand unter realistischen Bedingungen getestet wurde – einschließlich der Bauanschlüsse. Nachdem die geforderten 1.200 Pa erfolgreich erreicht wurden, gingen die Ingenieure noch einen Schritt weiter: Selbst bei einem Druck von 1.350 Pa blieb das System vollkommen dicht.
Die hohen Anforderungen an die Glas-Faltwände beschränkten sich nicht nur auf die Schlagregendichtheit. Auch in Bezug auf die Gestaltung und die baukonstruktive Ausführung passte der Hersteller das System Highline den spezifischen Bedürfnissen der Wohntürme an. Die Verglasungen mussten einen Ug-Wert von maximal 0,5 aufweisen und gleichzeitig effektiven Sonnenschutz bieten. Die Rahmen wurden außen eloxiert und innen in RAL 9010 pulverbeschichtet. Bei den Anschlussdetails berücksichtige man eine barrierefreie Schwelle mit integrierter Entwässerung. Zudem kamen bei Übereck-Lösungen Systempfosten zum Einsatz, die sich beim Öffnen der Elemente als integraler Bestandteil „wegfalten“ lassen.