Wohnheim mit Tonality-Keramik- und Photovoltaikelementen

Ungewöhnliche Fassade

Bauplaner 10/2023
Hochbau
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Baustoffe

In Lindau am Bodensee wurde ein in die Jahre gekommenes Wohnheim umfassend renoviert und erweitert. Die moderne Fassade besteht dabei aus im Wechsel angeordneten Tonality-Keramik- und Photovoltaikelementen. Das Besondere dabei: In einem intensiven Abstimmungsprozess mit der Bauherrin entstand die Idee zu der besonderen Schieferoptik der Keramikelemente.

Das Wohnheim an der Nobelstraße in Lindau (Bodensee) blickt auf eine über 60-jährige Geschichte zurück. Gebaut im Jahr 1958, wurde es 2013 von der GWG Lindauer Wohnungsgesellschaft gekauft. Unter anderem in Zusammenarbeit mit der Stadt Lindau dient das Wohnheim heute primär der Wiedereingliederung von Menschen in die Gesellschaft.  

Mehr Wohnqualität und Privatsphäre 
Da sowohl der bauliche Zustand als auch die technische Ausrüstung des Gebäudes nicht mehr zeitgemäß waren, wurde es umfassend saniert und erweitert: Innen komplett kernsaniert, außen wurden Gebäudeteile angebaut, so dass das Haus nunmehr eine einheitliche Form und klare architektonische Sprache aufweist. Die Fassade des Gebäudes wurde vollkommen umgestaltet und setzt die Modernisierung und Aufwertung im Inneren nach außen fort. 
 

Besonders leichte High-End-Keramik  
Optisch auffällig ist das Wechselspiel zwischen den Photovoltaikmodulen und den Elementen der vorgehängten hinterlüfteten Keramikfassade von Leipfinger-Bader. Die Rohstoffe für die High-End-Keramik kommen regional aus dem Westerwald, auch die Produktion erfolgt direkt vor Ort. Bei der Lindauer Sanierung fiel die Wahl aufgrund der besonderen Beschaffenheit des Untergrundes auf ein sehr leichtes Keramikelement. Während eine Dicke von 26 Millimetern grundsätzlich als Standard gilt, kamen in Lindau Elemente mit einer Dicke von nur 22 Millimetern zum Einsatz.  
 

Unverwechselbare Schieferoptik 
Die Farbgebung und Oberflächen­beschaffenheit der Keramik, die hier verwendet wurden, sind das Ergebnis eines intensiven Abstimmungsprozesses zwischen allen Beteiligten – und damit ein hochgradig individualisiertes Produkt. Die Bauherrin entschied sich bewusst nicht für eine echte Schieferfassade, sondern eine Keramikfassade mit Schieferoptik, damit das hell-dunkle Farbspiel und die Anordnung der Adern am Ende exakt passen. Die Langlebigkeit der High-End-Keramik war für die GWG neben dem Designaspekt einer der wichtigsten Entscheidungsgründe für diese Lösung. Sie ist dank des speziellen Herstellungsverfahrens kratz-, stoß- und druckfest und unempfindlich gegenüber Umwelt- und Witterungseinflüssen, nicht brennbar und damit in die Baustoffklasse A1 nach EN 13501-1 klassifiziert.
 

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