Die herkömmliche Betonrohrproduktion basiert auf Zement, dessen Herstellung mit hohen CO₂-Emissionen verbunden ist. Durch den Einsatz eines mineralischen Bindemittels aus industriellen Nebenprodukten werden Primärrohstoffe geschont und bis zu 70 % weniger CO₂ freigesetzt. Zudem sind die Rohre vollständig recyclingfähig.
Neben der verbesserten Umweltbilanz zeichnet sich das neue Material durch hohe chemische Beständigkeit aus. Da es keinen Kalk enthält, ist es widerstandsfähig gegen Säuren und eignet sich besonders für Schmutzwasserleitungen. Damit kann es in vielen Bereichen herkömmliche Kunststoffrohre ersetzen.
Hinter der Entwicklung stehen die Unternehmen Berding Beton, Röser und Finger-Beton., die durch eine strategische Kooperation eine schnelle Markteinführung und eine dezentrale Produktion ermöglicht haben. Kurze Transportwege reduzieren zusätzlich die CO₂-Belastung.
In Fronhausen, Hessen, wurde das erste Kanalbauprojekt mit dem neuen Beton abgeschlossen. Im Zuge der Erschließung eines Neubaugebiets wurden umfangreiche Leitungen verlegt, die die Infrastruktur langfristig stabil und umweltfreundlich sichern. Durch die regionale Produktion konnten Transportwege minimiert und die Nachhaltigkeitsziele der Gemeinde unterstützt werden.