Bei der aktuellen Sanierung und Erweiterung der Ernst-Busch-Sprachheilschule in Chemnitz kamen vor Kurzem rund 160 Kubikmeter Liapor-Thermobeton zum Einsatz. Die haufwerksporige, zementgebundene Blähtonschüttung dient im Kellerbereich als wärmedämmender Unterbeton für den nachfolgenden Fußbodenaufbau
Kinder und Jugendliche mit Sprachstörungen zu unterrichten, zu betreuen und zu fördern – das ist die Hauptaufgabe der Ernst-Busch-Sprachheilschule in Chemnitz. Insgesamt ist der Schulbetrieb auf 24 Klassen der Stufen eins bis zehn ausgelegt. Seit 2019 laufen an der Schulanlage in der Ernst-Wabra-Straße umfangreiche Baumaßnahmen. Bauherr ist die Stadt Chemnitz Gebäudemanagement und Hochbau, für die Leitung ist das Architekturbüro RiegerArchitektur Partnerschaft freier Architekten mbB in Dresden zuständig. Die Maßnahmen umfassen die Sanierung des Schulgebäudes, der Außenanlagen und der Sporthalle sowie einen Schulerweiterungsbau. Das Ziel ist es, allen Schülerinnen und Schülern moderne und zeitgemäße Räumlichkeiten und Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen, die ihre Förderung optimal unterstützen.
Natürliche Dämmwirkung
Vor Kurzem wurde der Kellerbereich des Bestandsgebäudes der Sprachheilschule saniert. Dafür wurden zunächst Teile des nur gegen das Erdreich betonierten Bodens entfernt. „Anschließend ging es darum, die unterschiedlichen Fundamenthöhen im Altbau-Keller auf ein einheitliches Niveau zu bringen und dabei auch den erforderlichen Wärmeschutz zu realisieren“, erklärt René Walther, Werkleiter der Olbernhauer Transportbeton GmbH. Um diese Vorgaben bestmöglich umzusetzen, wurde ein Liapor-Thermobeton mit einer Stärke von rund 35 Zentimetern eingebaut. Verantwortlich für die Dämmwirkung des Baustoffs sind in erster Linie die Blähtonkugeln mit ihrem luftporendurchsetzten Inneren und der geschlossenen Außenhaut. So weist eine zehn Zentimeter starke, zementgebundene haufwerksporige Blähtonschüttung einen Wärmedurchlasswiderstand R von 0,77 (m²K)/W auf. Die Dichte der Schüttung beträgt dabei lediglich rund 500 kg/m³. Damit ist sie auch bei eingeschränkt tragfähigen Untergründen einsetzbar, etwa bei der Gewölbedeckensanierung. Gleichzeitig verfügt Liapor-Thermobeton über eine hohe Druckfestigkeit von 1,5 N/mm². Damit lassen sich Fußböden zuverlässig sanieren und auch bei größeren Höhenunterschieden auf ein einheitliches, hochbelastbares Niveau bringen, inklusive hervorragendem Wärme- und Schallschutz. Am Ende steht ein sicherer, formstabiler und leichter Untergrund für alle nachfolgenden Fußbodenaufbauten.
Etappenweiser Eintrag
Insgesamt kamen im Kellerbereich der Sprachheilschule rund 160 m³ Liapor-Thermobeton zum Einsatz. Hergestellt und geliefert wurde er von der Olbernhauer Transportbeton GmbH in Olbernhau, die Bauausführung übernahm die Baumann Bauunternehmung GmbH in Plauen. „Der Liapor-Thermobeton wurde etappenweise innerhalb von drei Wochen eingebracht“, berichtet René Walther. „Der Eintrag erfolgte dabei vom Fahrmischer mittels Schüttkübeln und einer Rutsche. Im Keller wurde die Schüttung dann nur noch verteilt und abgezogen – fertig.“ Die Schüttung begann dank des Mischungsverhältnisses innerhalb einer Stunde abzubinden, und nach 24 Stunden war der Thermobeton begehbar. Auf den Thermobeton wurde ein acht Zentimeter starker Unterbeton aufgebracht für die Aufnahme der horizontalen Abdichtung und des elf Zentimeter starken Fußbodens, bestehend aus Estrich, Dämmung und Belag.
Gesamtfertigstellung 2022
Bei dem Objekt zeigt sich, wie bei der Fußbodensanierung mit Thermobeton ein stabiler und hochwärmedämmender Unterbau schnell und einfach errichten lässt. Damit konnte bei der Sprachheilschule Chemnitz ein weiteres wichtiges Etappenziel wie geplant erreicht werden. Bis sich alle Schüler jedoch ganz an ihrer neu gestalteten Einrichtung erfreuen können, dauert es noch ein bisschen – schließlich wird das gesamte Sanierungs- und Umbauprojekt mit einem Gesamtvolumen von über 15 Millionen Euro erst im Jahre 2022 komplett abgeschlossen sein.