Außenentwicklung wird im städtebaulichen Jargon oft als „Bauen auf der grünen Wiese“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um Flächen im Außenbereich einer Stadt, die demnach nicht zum Siedlungsbereich gehören und auf denen ein grundsätzliches Bauverbot gilt. Die Kommunen schaffen mit der Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete auf der grünen Wiese das Bau- und Planungsrecht.
Die Außenentwicklung von Städten fördert die Zersiedlung der Landschaft sowie den Suburbanisierungsprozess in den Agglomerationsräumen Deutschlands. Gründe für die Außenentwicklung liegen in der kommunalen Finanzabhängigkeit von Gewerbe- und Einkommenssteuer (besonders in schrumpfenden Regionen) und dem vermeintlich geringen Potenzial, erhöhten Risiken und Schwierigkeiten im Innenbereich. Bei der Entscheidung für die Außenentwicklung gegenüber der Innenentwicklung sind die wirtschaftlichen Faktoren entscheidend und ökologische Auswirkungen werden dafür in Kauf genommen. Die negativen Folgen der Außenentwicklung liegen sowohl in der Zerstörung der Natur, der Landschaftsbilder als auch wichtiger landwirtschaftlicher Flächen, der Verschlechterung des Lokalklimas und des Wasserhaushalts. Erhöhter Ressourceneinsatz, Erschließungs- und Folgekosten aufgrund neuer Infrastruktur sind wirtschaftliche Konsequenzen. Als soziale Folgen sind die Schwächung der Stadtzentren und die Ausdünnung von Ortskernen zu nennen. Letzteres wird als Donut-Effekt bezeichnet: Der Stadtrand füllt sich, während die Innenstadt ausgehöhlt wird. Leerstände prägen die Stadtzentren und Innenstädte, der Stadtrand wächst im Außenbereich mit Einfamilienhäusern, Gewerbegebieten, Supermärkten und wird durch das Automobil erschlossen. Zur Vermeidung der Außenentwicklung muss mit einer nachhaltigen Innenentwicklung in den Kommunen gegengesteuert werden.
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