BIMKIT präsentiert Ergebnisse

KI-Verfahren zur Bestandsmodellierung

BIM
Nach dreieinhalb Jahren intensiver Forschung wurden am 11. Juni in Köln die Ergebnisse des Projektes BIMKIT präsentiert. Gezeigt wurden entwickelte KI-Dienste zur automatisierten Bestandsmodellierung von Bauwerken. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat das Forschungsprojekt im Rahmen des „Innovationswettbewerbs Künstliche Intelligenz“ gefördert.

Es wurden die Einsatzmöglichkeiten von KI in der Bauwirtschaft demonstriert sowie über die Wichtigkeit von offenen Datenräumen (Gaia-X) für die Digitalisierung in diesem Bereich gesprochen. Über 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Forschung, Politik und der Bauwirtschaft konnten sich vor Ort über die Datenerfassung von Gebäuden und Infrastrukturen, über BIM-Modelle, Datensouveränität und Datenschutz sowie weitere Themen rund um KI-gestützte und Cloud-Computing basierte BIM-Anwendungen austauschen.

Bauen im Bestand gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird die Bauwelt der nächsten Jahrzehnte prägen. Wird ein Planungsbüros mit einem Umbau beauftragt, dann ist die Bestandsanalyse elementare Grundlage für alle weiteren Entscheidungen. Zu Beginn werden Bestandsunterlagen zusammengetragen und gesichtet. Dazu gehören u. a. Pläne, Gutachten, Nachweise, Fotos, Rechnungen. In der Regel liegen diese Dokumente analog und unstrukturiert vor. Zukünftig soll am Ende einer Umbaumaßnahme immer häufiger ein Bestandsmodell mit digital auswertbaren Bauwerkinformationen stehen. Es sollen Informationen bereitgestellt werden, die über die Planung und den Bau hinausgehen und einen effizienten und nachhaltigen Betrieb ermöglichen.

Trotz aller Vorteile des digitalen Planens, digitalen Bauens und Betreibens liegen 3D-Modelle bei Bestandsbauten heute in der Regel nicht vor. An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt BIMKIT an. BIMKIT ist der Frage nachgegangen, wie vorhandene 2D-Pläne, Bilder, Punktwolken oder Textdokumente mittels künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet werden können. Konkret heißt das: Ein KI-Verfahren so zu trainieren, dass eine Schraffur, Maßkette oder Legende auf einem Plan automatisiert erkannt und einem zu erstellenden BIM-basierten Bestandsmodell als Information hinzugefügt werden kann. Der Modellierungsaufwand wird damit erheblich reduziert. Das ist nur einer der insgesamt 50 Dienste, die im Rahmen des BIMKIT-Projektes entwickelt wurden. Weitere KI-Services können beispielsweise  Brandschutzeinrichtungen auf Bildern identifizieren und lokalisieren oder aus Plänen die Brückengradiente extrahieren. Es gibt KI-Services für den Hoch- und den Infrastrukturbau.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Forschungsprojektes war das Thema Datensouveränität und Datensicherheit. Die entwickelten Verfahren zum maschinellen Lernen können auch sicherheitsrelevante Bauwerksinformationen auswerten. Daher basiert das BIMKIT-Ökosystem auf der GAIA-X-Referenzarchitektur. GAIA-X ist eine Initiative zur Schaffung einer europäischen, souveränen und offenen Datenstruktur. Damit ist es möglich sensible Daten sicher zu verarbeiten, bestehende und neue digitale Dienste einfach zu vernetzen und später weitere Dienste und Daten verlässlich zu integrieren.

Die Bundesingenieurkammer hat das Forschungsvorhaben BIMKIT als assoziierter Partner und als Teil des Beirates über die gesamte Projektdauer begleitet. Weitere Projektinformationen auf der Homepage: https://bimkit.eu/

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