Auf dem Festakt zur Preisverleihung in Dresden sind im Beisein von Schirmherr Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, die Auszeichnungen an die vier Preisträger überreicht worden. Die prämierten Bauwerke sind Ausdruck zukunftsweisender Innovationskraft im Ingenieurbau. 1.600 Gäste aus Fachwelt, Politik und Wirtschaft feierten die Siegerteams.
Preisträger in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken:
NEUE ODERBRÜCKE KÜSTRIN-KOSTRZYN
Die Jury: „Eine anspruchsvolle Aufgabe mit klugen Lösungen und klarer Formensprache.“
Die neue Oderbrücke ist eine zweigleisige Netzwerkbogenbrücke in Verbundbauweise mit vorgespannten Zuggliedern aus Carbon. Obwohl Carbonhänger schon im Einsatz sind, stellt die Oderbrücke die weltweit erste Eisenbahnbrücke mit dieser Innovation dar.
Preisträger in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücke:
BASTIONSKRONENPFAD PETERSBERG, ERFURT
Die Jury: „Historische Bausubstanz und moderne Lösungen des 21. Jahrhunderts in perfekter Harmonie.“
Der Bastionskronenpfad ist eine Fußgängerbrücke auf der Zitadelle Petersberg in Erfurt und verbindet in 13,5 m Höhe die Bastionen Kilian und Martin. Im historischen Umfeld mussten die Ingenieure die feine Balance zwischen hoher Funktionalität und technischer Machbarkeit maximal herausarbeiten. Dabei stehen Robustheit und elegante Schlankheit nicht im Widerspruch, sondern verbinden sich im spannenden Dialog zwischen Alt und Neu.
Sonderpreis Nachhaltigkeit:
NEUE REGENBRÜCKE RODING
Die Jury: „Eine beeindruckende Symbiose von skulpturaler Form und minimalistischem Tragwerk.“
Der Materialeinsatz bei der Regenbrücke Roding erfolgte sehr effizient mit langlebigen Baustoffen. Der Cortenstahl bringt seinen Korrosionsschutz selbst mit – und geht mit vollständiger Rückbaubarkeit sowie Recyclingfähigkeit bei sortenreiner Trennung einher.
Sonderpreis Denkmal:
CHEMNITZER VIADUKT
Die Jury: „Ein komplexes Meisterstück der Erhaltungskunst als Brückenschlag zwischen gestern und heute.“
Zwischen 1901 und 1909 aus genietetem Flussstahl errichtet, überführte das Chemnitzer Viadukt ursprünglich vier parallele Gleise über den Fluss Chemnitz. Für die Modernisierung entwickelten die Ingenieure eine Mischvariante, die zurückhaltende Integration einer neuen Verbundkonstruktionen des Fahrwegs auf den beiden inneren Überbauten ermöglicht. Damit konnten die hohen Anforderungen an Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit der Trasse erfüllt werden.
Das sagen die Auslobenden:

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Brücken und Tunnel sichern Mobilität, überwinden Hindernisse, verbinden Regionen und Menschen. Ich habe das Thema Brückensanierung in meiner Amtszeit zur Chefsache gemacht und ein gewaltiges Brücken-Modernisierungsprogramm gestartet, bei dem wir sehr gut vorankommen – nicht zuletzt dank der hervorragenden Arbeit unserer Ingenieure. Die Vielfalt der für den Deutschen Brückenbaupreis eingereichten Beiträge bestätigt das hohe ingenieurtechnische Niveau, das wir im Brückenbau haben. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern. Unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft, ganz Deutschland profitiert von ihrem Engagement, ihrer Kreativität und ihrer Innovationskraft.“

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer: „Ohne leistungsfähige Infrastruktur läuft, fährt und bewegt sich nichts. Die ausgezeichneten Projekte beim Deutschen Brückenbaupreis zeigen, wie Innovation und Nachhaltigkeit den Brückenbau der Zukunft prägen können – vorausgesetzt, Investitionen und Planungsprozesse greifen effizient ineinander.“

Jörg Thiele, VBI-Präsident: „Engagement und Innovationskraft der Bauingenieurinnen und -ingenieure sind entscheidend, um die Investition in unsere Infrastruktur zu Projekterfolgen zu führen. Dazu müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Die schnelle Aktualisierung der HOAI ist daher eine dringende Aufgabe der neuen Bundesregierung.“
Mehr Information zum Deutschen Brückenbaupreis 2025 unter:
https://www.brueckenbaupreis.de/preistraeger-2025/
Auslobende: Bundesingenieurkammer und der Verband Beratender Ingenieure VBI
Schirmherrschaft: Bundesministerium für Digitales und Verkehr