Der langjährige Präsident der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau, Dipl.-Ing. Peter Bahnsen, schied zum Ende des Jahres 2023 auf eigenen Wunsch nach 15 Jahren aus dem Amt. Peter Bahnsen war 1998 Gründungsmitglied der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau, von 2003 bis 2008 deren Vizepräsident und seit 2008 ihr Präsident. Er hat die Kammer in dieser Funktion entscheidend geprägt und bundesweit profiliert.
Zum neuen Präsidenten der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau wurde auf der Mitgliederversammlung am 29. November 2023 mit überwältigender Mehrheit Dr.-Ing. Stefan Weihrauch gewählt. Er ist geschäftsführender Partner im Büro Grundbauingenieure Steinfeld und Partner, beratender und bauvorlageberechtigter Ingenieur sowie öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Erd- und Grundbau.
Karen Pein, Senatorin in der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, würdigte die Verdienste und das langjährige Engagement von Peter Bahnsen: „Als Mitinitiator der Kammer und Vorstandsmitglied seit Gründung 1998, als Vizepräsident von 2003 bis 2008 und langjähriger Präsident von 2008 bis 2023 haben Sie die Kammer ganz maßgeblich gestaltet und geprägt – 15 Jahre lang waren Sie ihr „Gesicht“ und gleichsam oberster Repräsentant nach außen. Dies auch über die Grenzen der Hansestadt hinaus. Dabei sind Sie in unterschiedliche Rollen geschlüpft, waren erster Ansprechpartner, Diplomat, Mediator, Gestalter, Handwerker, Vordenker und – allein von Berufs wegen: unermüdlicher Brückenbauer.“
Senatorin Pein hob die Schwerpunkte von Peter Bahnsens Arbeit als Präsident hervor: „Ganz besonders haben Sie sich der Nachwuchsförderung verschrieben, haben sich für mehr Qualität in der Ingenieursausbildung eingesetzt und für mehr Sichtbarkeit des Berufsstandes (im Bau- und Planungsgeschehen) generell gesorgt. Zu Ihren Verdiensten zählen aber auch mehr Ingenieurwettbewerbe, faire Vergaben von Ingenieursleistungen und eine angemessene Honorierung derselben. Daneben war Ihnen die Baukultur und ein adäquater Umgang mit dem Bestand stets eine Herzensangelegenheit.“
In Anerkennung seiner großen Verdienste verlieh Senatorin Karen Pein im Namen des Hamburger Senats Peter Bahnsen die „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“ in Silber.
Senatorin Pein würdigte zudem den neuen Präsidenten der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau, Dr. Stefan Weihrauch. Sie freue sich auf gute Zusammenarbeit und wünsche ihm Mut und Kraft, die großen Herausforderungen und Zukunftsaufgaben anzugehen und dabei auch neue Wege zu beschreiten.
Ingolf Kluge, Vizepräsident der Bundesingenieurkammer, würdigte in sehr persönlichen Worten Peter Bahnsen als ein „Urgestein im Kreise der Kammer-Präsidenten“ und dessen großes Engagement. Dem neuen Vorstand und dem neuen Präsidenten Stefan Weihrauch wünschte Herr Kluge viel Fortune und Erfolg.
Im Anschluss ging Herr Kluge auf zentrale Aspekte der Kammerarbeit ein: Der Bologna-Prozess habe zu Misch-Studiengängen geführt, bei denen teilweise nur 50 % des Studiums ingenieurtechnischer Natur seien. Es stelle sich die Frage, ob ein solcher Absolvent oder eine solche Absolventin wirklich ein vollwertiger Ingenieur bzw. eine vollwertige Ingenieurin sei. Eine diesbezügliche Änderung der Ingenieurgesetze, aber vor allem die Einführung von bisher nicht existierenden Berufsrechtsvorbehalten, d. h., dass sicherheitsrelevante Tätigkeiten aufgrund der erforderlichen Fachexpertise nur von Berufsangehörigen erbracht werden dürften, sei dringend notwendig.
Karin Loosen, Präsidentin der Hamburgischen Architektenkammer, hob hervor, dass Peter Bahnsen in seinen verschiedenen Rollen als Vorstandsmitglied, Vizepräsident und Präsident der Ingenieurkammer immer großen Wert auf ein hervorragendes Verhältnis zur Architektenkammer gelegt habe. Dank dieses Kooperationswillens habe man gemeinsam viel bewegen können. Zudem dankte sie Peter Bahnsen dafür, dass er es in seiner Amtszeit geschafft habe, dass die Ingenieurkammer als Streiterin für die Interessen der Ingenieurinnen und Ingenieure auf Augenhöhe mit der Architektenschaft – ganz besonders aber für ein gut gebautes Hamburg – wahrgenommen werde.
Frau Loosen würdigte die Kontinuität der Zusammenarbeit auch mit dem neuen Präsidenten Stefan Weihrauch: „Für uns beide ist eine intensive und offene Kommunikation der Schlüssel, mit dem praktisch alle Themen vorangebracht und Probleme gelöst werden können. Nach unseren ersten persönlichen Gesprächen und Diskussionen, z. B. in unserer Projektgruppe Gebäudetyp-E und in der Workshopreihe zum kostenreduzierten Bauen der BSW, bin ich sehr, sehr guten Mutes, dass sich auch das tolle Verhältnis zwischen unseren beiden Kammern zum Wohle der Baukultur in dieser unserer Stadt noch weiter verfestigen wird.“