Natürliche Lüftung neu gedacht

Digitale Prozesse in der Baubranche

bauplaner 03/2020
Ikegami Electronics (Europe) GmbH
Effizientes Bauen

Die Digitalisierung zählt zu den Megatrends des 21. Jahrhunderts. Bei der Implementierung digitaler Prozesse und Lösungen hinkt die deutsche Bauindustrie zwar im Vergleich zu anderen Branchen deutlich hinterher, doch sind auch hier Fortschritte durchaus erkennbar: So stehen neben der Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) derzeit insbesondere automatisierte Gebäudeleitsysteme (GLT) und das Internet der Dinge (IoT) im Fokus der Branche.

Die Digitalisierung kann dabei helfen, kurze Kommunikationswege zu etablieren, Effizienz zu erhöhen und mehr Transparenz zu schaffen. Laut einer Studie der Unternehmensberatungsgesellschaft Roland Berger steigerte das produzierende Gewerbe in Deutschland seine Produktivität dank digitaler Prozesse innerhalb von nur zehn Jahren um 27,1 Prozent. Die verarbeitenden Gewerbe liegen sogar bei knapp 34,1 Prozent. Mit einer Steigerung von lediglich 4,1 Prozent hinkt die deutsche Bauwirtschaft deutlich hinterher. Dabei ist das Bewusstsein für die neuen Herausforderungen auch hier bereits vorhanden: So stimmen einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertags zufolge 93 Prozent der Unternehmen der Aussage zu, dass die Digitalisierung die Gesamtheit der Prozesse beeinflussen wird. Bei der Umsetzung hakt es allerdings, auch wenn sich große Potentiale hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Effizienz, beispielsweise von Gebäuden, ergeben. Lösungen hierzu bietet der Markt bereits.

Energieverbrauch und Kosten senken

Der Energiebedarf in Gebäuden macht aktuellen Studien zufolge immer noch über 40 Prozent des weltweiten Gesamtverbrauchs aus. Dabei können laut Ergebnissen des Marktforschungsunternehmens Navigant Research digitalkoordinierte Systeme den Energieverbrauch von Gebäuden um knapp 35 Prozent senken –vorausgesetzt diese lassen sich in bestehende Gebäudeleittechniken (GLT) integrieren. Denn mit Silodenken können der Untersuchung zufolge lediglich Einsparungen von bis zu 15 Prozent erzielt werden. „Der Bauindustrie kommt eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel zu“, erklärt WindowMaster-CEO Erik Boyter. „Deshalb ist es seit jeher unsere Unternehmensphilosophie, Produkte und Lösungen zu entwickeln, welche die Branche nachhaltig verändern und prägen.“
Ein Beispiel dafür ist die cloudbasierte Lösung zur Steuerung des Innenraumklimas „NV Embedded“. Es arbeitet mit offenen Kommunikationsprotokollen, sodass es sich flexibel in eine Vielzahl von GLT-Systemen einfügen lässt. Je nach Anforderungen des Gebäudes können unterschiedliche Funktionen integriert werden. NV-Embedded ist zudem auf sämtliche Gebäudetypen und -größen skalierbar. Je nach Bedarf kontrolliert es die Steuerung der Heizung sowie andere mechanische Systeme wie die Lüftungsanlage. Das Raumklima regelt das System stets durch die Kontrolle vorgegebener Parameter und anforderungsbezogener Online-Datenspeicherung: Fenster öffnen und schließen sich beispielsweise automatisiert über Steuerungssysteme, die mit der Software verbunden sind. Ist- und Soll-Angaben über Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Kohlenstoffdioxid-Gehalt bestimmen dabei, wann ein individuell eingestellter Wert überschritten wird und die Raumluft auszutauschen ist. Dafür werden sowohl die Innen- als auch die Außenbedingungen mithilfe von Sensoren beziehungsweise einer Wetterstation berücksichtigt. Dies sorgt für ein gutes Raumklima und steigert damit einhergehend das Wohlbefinden und die Produktivität der Gebäudenutzer.

Vernetzter Kundensupport

Zugleich hat die Digitalisierung positiven Einfluss auf den Kundenservice – so auch bei WindowMaster. „Abläufe gestalten sich effizienter und transparenter. IoT-Lösungen ermöglichen in diesem Zusammenhang zum Beispiel das Sammeln großer Datenmengen in einer Cloud. Diese können elektronisch ausgewertet werden und neue Erkenntnisse sowie Trends identifizieren“, so Boyter. Auf diese Weise sind Evaluationen über Kundenbedürfnisse möglich, die dabei helfen, Produkte kontinuierlich zu optimieren. Außerdem können Nutzer –beispielsweise über eine App auf dem Smartphone– ihr Innenraumklima kontrollieren. Gebäudeverwaltern obliegt in diesem Kontext die Entscheidung, wer welche Funktionen freigeschaltet bekommt und welche Fenster bedienen kann. Allen App-Nutzern steht eine Visualisierung des Innenraumklimas zur Verfügung– inklusive Daten zu Innenraumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt.

Bezogen auf NV-Embedded bedeutet dies in der Praxis, dass Facility Manager das Raumklima von jedem Ort aus auf Knopfdruck anpassen und Einstellungen ändern können. Sollten dabei Fragen aufkommen, greift das Unternehmen auf Grundlage der vorliegenden Datensätze bei Bedarf jederzeit unterstützend ein und überprüft das System auf seine Funktion. Auch eventuell notwendige Instandhaltungsmaßnahmen sind so deutlich schneller identifizierbar, sodass vorausschauend gehandelt werden kann. Auf diese Weise entsteht automatisch ein Dialog zwischen Kunden und Unternehmen. Vorliegendes Feedback wird direkt und regelmäßig in Software-Updates berücksichtigt. Bis zum Ende des zweiten Quartals 2020 soll eine neue, zweite Version von NV Embedded präsentiert werden. Bei der Entwicklung sind Erfahrungen der Kunden eingeflossen. Mit verbesserten Funktionen wird die neue Technik eine höhere Anpassungsfähigkeit des Systems ermöglichen. Damit bietet WindowMaster im Bereich der natürlichen Lüftung digitale Lösungen für die Bauindustrie an, die Technologie und Nachhaltigkeit mit Flexibilität und Nutzerkomfort verbinden.

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