Ähnlich existenziell wie die Kosten für das Wohnen in der Stadt ist – neben dem Erhalt von Freiflächen für Stadtgrün und Durchlüftung – eine Klimaanpassung der Architektur. Stein, Beton, Ziegel und Asphalt als dominierende Baustoffe in der Stadt sind Speichermassen, die sich thermisch aufladen und nur langsam abkühlen. Im Canon der Baustoffe muss aber auch der Holzbau als Klimaschutz-Bauweise seine Rolle überdenken. Es reicht nicht, in Holz das nachzubauen, was bisher in Beton und Stahl gemacht wurde. Holz muss so eingesetzt werden, dass klimaangepasste Lösungen entstehen – auch in Kombination mit anderen Materialien. Holzgerecht müssen sie dabei ebenfalls sein.
Für die Auftraggeber von Gebäuden und Sanierungen, für Bau- und Stadtplaner sowie für alle weiteren Ausführenden am Bau stellt die Klimaanpassung keine neue Aufgabe dar, aber es muss ihr in vielen Belangen mehr Beachtung beigemessen werden. Fassaden- und Dachbegrünung sind ein erster Schitt. Die in den letzten Jahren gepriesene Verdichtung des städtischen Wohnraums im Sinne der Flächenersparnis am Stadtrand klammert weitgehend aus, dass die Stadtbevölkerung auch unter Extrembedingungen leben können muss. Den "Tanker" Bauwirtschaft umzusteuern, die Stadtplanung und den Gebäudebestand auf Klimaschutzkurs zu trimmen, beides sind und bleiben Herkulesaufgaben.
Kongress und Fachausstellung
Genau hier setzt der Kongress "Effizientes Bauen mit Holz im urbanen Raum" an. Mit seinem 15. Kongress bietet FORUM HOLZBAU am 19. und 20. Oktober in Köln Baufachleuten wieder eine gute Möglichkeit, sich über das städtische Bauen mit dem Klimaschutz-Baustoff Holz zu informieren und sich mit Kollegen auszutauschen. Der Kongress ist mit zuletzt 700 Teilnehmenden die grösste Holzbautagung in Deutschland. Er wird, wie in den Vorjahren, wieder gemeinsam von FORUM HOLZBAU und der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen sowie dem Landesbeitrat Holz NRW durchgeführt. Begleitet ist er von einer grossen Fachausstellung der Ausrüster und Branchendienstleister.
Programm-Höhepunkte
Höhepunkte im EBH-Programm sind diesmal die Verleihung des "Holzbaupreises NRW 2022" und ein Vortrag von Paul Brannen über den "European Green Deal" und das Projekt "New European Bauhaus". Brannen ist ehemaliger britischer Abgeordneter im Europaparlament und nun Direktor für öffentliche Angelegenheiten im Holzindustrieverband CEI-Bois und dem Sägewerksverband EOS. Im Verlauf der beiden Kongresstage gibt es zahlreiche Gelegenheiten für den Austausch mit Ausstellern und Referenten bzw. zum Netzwerken der Kongressteilnehmenden untereinander.
Weitere Informationen
Mehr über Programm und Anmeldung unter www.forum-holzbau.com