Die Forscherinnen und Forscher analysierten 538 archäologische Fundstellen in hochwassergefährdeten Gebieten. Neunzehn Prozent der untersuchten Stätten wiesen Hochwasserschäden auf. Die meisten beschädigten Fundstellen stammen aus jüngeren Zeitperioden und stehen im Zusammenhang mit der Nutzung von Wasserkraft im Mittelalter und in der Neuzeit. Erosion, Treibgut und Ausspülungen in Fundamenten und Mauerwerk verursachten die meisten Schäden.
Die Studie identifizierte mehrere Faktoren, die das Schadensrisiko beeinflussen, darunter das Alter der Fundstelle, die aktuelle Geländenutzung und die Hangneigung. Eine zuverlässige Vorhersage von Schäden erwies sich jedoch als schwierig, da die beteiligten Prozesse zu komplex sind.
Das Team untersuchte auch das Potential von Airborne Laser Scanning (ALS) zur Identifikation von Hochwasserschäden. Diese Methode ermöglicht den Vergleich von Höhendaten der Geländeoberfläche vor und nach dem Hochwasserereignis. Etwa fünfzig Prozent der beobachteten Schadensfälle ließen sich mit dieser Fernerkundungsmethode erkennen.
Dr. Isabell Schmidt von der Universität zu Köln betont: „Die Diversität der archäologischen Fundstellen und die Vielfältigkeit der naturräumlichen Gegebenheiten im Rheinland stellen eine Herausforderung für die Entwicklung einheitlicher Schadensprognosen und Handreichungen zum Schutz der archäologischen Fundstellen dar." Die gewonnenen Daten können jedoch vor Ort für Entscheidungen über individuelle Schutzmaßnahmen genutzt werden.
Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von Präventions- und Katastrophenschutzplänen, insbesondere angesichts des Klimawandels und möglicher häufigerer Starkregenereignisse in der Zukunft.