Geothermie-Verteilerschacht macht unterirdische Technik sichtbar

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Das geothermische Heiz- und Kühlsystem GeoStar 2.0 an der Hochschule Bochum ist mit einem begehbaren Geothermie-Verteilerschacht fertiggestellt worden. Zwölf sternförmig angeordnete Erdwärmesonden in 150 Meter Tiefe versorgen das Audimax mit Wärme und Kälte. Das vom Fraunhofer IEG entwickelte System nutzt die Schrägbohrtechnik, um ein großes Erdreichvolumen bei geringem Flächenbedarf an der Oberfläche zu erschließen.

Der neue Verteilerschacht macht die unterirdische Technik sichtbar. Eine Glaskuppel mit kreisrunder Bank und Tischen dient als Treffpunkt auf dem Campus. Im begehbaren Untergrund sind die Anbindungen der Erdwärmesonden und die Steuerungstechnik zu sehen.

Jonas Güldenhaupt, Bohrmeister des Fraunhofer IEG, erklärt: „Das Ziel des Verteilerbauwerkes ist es, Geothermie zu erklären und nahbar zu machen“.

Für Fachleute aus den Bereichen Technische Gebäudeausrüstung, Quartiersentwicklung, Stadtwerke und Energietechnik sind Führungen geplant. Eine Augmented Reality App soll die Anlage zusätzlich erläutern.

GeoStar 2.0 ist bereits seit 2018 in Betrieb. Es versorgt den Hörsaal H9 „Auditorium“ im Winter mit Erdwärme über eine Wärmepumpe und im Sommer mit Kälte aus dem zwölf Grad Celsius warmen Untergrund.

Es ist das zweite GeoStar-System in Deutschland. Die erste Version kühlt und heizt seit 2014 den Bochumer Campus des Fraunhofer IEG. Dort wurden 20 Schrägbohrungen mit 200 Meter Länge eingesetzt.

Gregor Bussmann, Ansprechpartner für die GeoStar-Technologie am Fraunhofer IEG, sagt: „Das erfolgreiche GeoStar-Konzept zeigt, wie auch der Bestandsbau seinen Untergrund zum klimaneutralen Heizen und Kühlen nutzen kann. Schlanker Bohrbetrieb, kombinierte Kühl- und Heiztechnik und smarte Betriebsführung sind die Erfolgsfaktoren für die Wärmewende in gewachsenen innerstädtischen Wohn- und Gewerbegebieten.“

www.ieg.fraunhofer.de

 

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