„Diese Schalenkonstruktion gibt es so unseres Wissens nach noch nicht. Das Besondere ist, dass jeder Stein individuell ist“, erläutert Benjamin Spaeth, der das Projekt gemeinsam mit Michael Herrmann betreut hat. „Die Form wird nicht über die Fuge zwischen gleichen Steinen hergestellt, sondern durch die Aneinanderreihung von individuellen Steinen erreicht. So können wir auch eine dreidimensionale, doppelt gekrümmte Form herstellen.“ Die Bauweise ist besonders interessant für Hallen, Stadien oder Kirchenbauten.
Entwickelt wurde die Konstruktion in einem komplett digitalen Prozess. Und auch unter Nachhaltigkeitsaspekten ist der Ansatz interessant: „Wir verzichten auf Stahl und sparen sehr viel Masse und Material“, erläutert Michael Herrmann. „Das reduziert den CO2-Ausstoß enorm.“ Am Modell konnten die beiden TH-Lübeck-Professoren gemeinsam mit ihren Studierenden viel über Toleranzen, Genauigkeiten und Fugen zwischen den Betonsteinen lernen. Der nächste Schritt besteht nun darin, mit Industriepartnern zu untersuchen, inwiefern sich eine solche Konstruktion tatsächlich für die Umsetzung eignet.