„In RIB iTWO können jetzt CO₂- und andere Treibhausgasemissionen, Feinstaubbelastungen, der Kraftstoffverbrauch von Baumaschinen und -geräten oder auch Lärmemissionen in öffentlichen Ausschreibungen in einem Wertungspreis monetär abgebildet werden", erklärt Jürgen Demharter, Director of Product Management and Development bei RIB. Im Unterschied zu den Preis- und Kostendaten umfassten die Nachhaltigkeitswerte nicht nur die Phase der Herstellung, sondern den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojekts: Von der Produktion von Baustoffen bis hin zur Nutzung oder gar zum Abbruch und Recycling. „Im Unterschied zu Autorensoftwareprodukten, die das Thema Ökobilanzierung aufgreifen, beschränken wir uns bei RIB nicht nur auf die Baukonstruktion, sondern haben auch den Prozess der Bauausführung umfassend berücksichtigt", fügt er hinzu.
Die Software ermöglicht die Definition von Nachhaltigkeitswerten über Labels, die den einzelnen Prozessen in verschiedenen Projektphasen zugeordnet werden können. Diese Werte sind in der Kostenermittlung, Ausschreibung und Kalkulation verfügbar. Eine direkte Anbindung an das Modell über das Objektbuch ist implementiert. Die Auftraggeberseite bestimmt die projektrelevanten Nachhaltigkeitsinformationen für die Bieterfirmen. Im Preisspiegel fließen diese Werte in den Wertungspreis ein, der sich aus dem Angebotspreis und den Nachhaltigkeitswerten (z.B. CO₂-Schattenpreis) zusammensetzt. Als Datengrundlage dient die ÖKOBAUDAT des BMWSB (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen), die in das Programm eingebunden werden kann.
Der Datenaustausch über das RIB-Format ist verfügbar. Der BVBS (Bundesverband Software und Digitalisierung im Bauwesen) hat ein herstellerübergreifendes Format beschlossen. Die GAEB-Zertifizierung (Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen) wird vorbereitet.
RIB iTWO 2025 bietet Auswertungsmöglichkeiten über das Datawarehouse. Dies umfasst Vergleiche zwischen Materialtypen oder Lebenszyklusphasen nach DIN 276 sowie die Darstellung von Wartungszyklen für Bauelemente. Unternehmen können Emissionswerte über verschiedene Prozessphasen – von der Herstellung über den Bau, die Nutzung bis zum Recycling – analysieren.