Preisgekrönte Brückenfamilie aus Holz

Drei Fahrrad- und Fußwegbrücken in Frankenberg, Hessen

Holzbau
Infrastruktur
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Bis 2022 waren die beiden durch den Fluss Eder geteilten Ortsteile Frankenbergs lediglich durch Autobrücken verbunden. Nun überqueren gleich drei Holzbrücken die Eder, die ausschließlich für Rad- und Fußgängerverkehr angelegt wurden. „Eine smarte, vernetzte, grüne Stadt“ zu schaffen, das war laut des Magistrats von Frankenberg die Zielvorgabe für die Maßnahmen.

Ein neues Radverkehrskonzept sah vor, die Fahrradwege durch die Stadt hindurch und nicht mehr an ihr vorbei zu führen. Im Mai diesen Jahres wurde das Projekt mit dem Deutschen Fahrradpreis 2024 ausgezeichnet. Für den internationalen Fahrradpreis aus Österreich ist das Konzept ebenfalls nominiert. Darüber hinaus würdigt eine Anerkennung im Rahmen des Deutschen Holzbaupreises 2023 die gestalterische Neuinterpretation und sorgfältige Detailplanung der Holzbrückenfamilie.

Den Grundstein für das neue Verkehrskonzept legte die ca. 60 m lange und 4 bis 5 m breite Holz-Blockträgerbrücke „Wehrweide“, die eine nicht mehr sanierungsfähige Trogbrücke ersetzt. Sie tritt den Beweis an, dass sich Bauen, Naturschutz und Nachhaltigkeit hervorragend in Einklang bringen lassen: Die zweifeldrige Struktur ist durch die Holzbauweise ein „klimafreundliches Bauwerk“, denn die verbauten 120 m³ Brettschichtholz speichern ca. 97 Tonnen CO₂ und machen die Brücke somit „klimaneutral“.

Neue Perspektiven

Das Brettschichtholz des Tragwerks kommt durch eine elegante Ausformulierung mit seitlich getreppten Flächen besonders zur Geltung. Die Krümmung des Brückenkörpers sorgt für interessante Perspektiven, und sogar vom nahe gelegenen Veranstaltungsort „Kleine Wehrweide“ ist das neue Bauwerk zu sehen. Die erhöhte Lage bietet den Frankenberger:innen einen zusätzlichen Mehrwert: Mit der Brücke „Wehrweide“ wurde nicht nur eine praktische Querung, sondern auch ein neuer Aussichtspunkt über dem Fluss geschaffen.

Nachfolgermodelle

Nachdem die Holz-Blockträgerbrücke „Wehrweide“ großen Anklang in der Bevölkerung fand, entschied sich der Magistrat, zwei weitere, noch größere Holzbrücken in Auftrag zu geben: die „Wildpark“- und die „Ederdorf“-Brücke. Letztere ist mit einer Länge von 95 m die längste der hölzernen Brückenfamilie. Sie spannt über drei Felder und sorgt dank ihres besonders stark gekrümmten Verlaufs über eine parallel zur Eder angeordnete Rampe für einen hochwasseroptimierten Anschluss der Wege. die „Wildpark“-Brücke spannt über zwei Felder – mit einer Spannweite von 80 m. Die Schwesterbauwerke weisen je eigenständige Charakteristiken auf, folgen jedoch alle demselben Prinzip: Aus zwei doppelt gekrümmten Blockträgern, belegt mit einer Betondecke, sind drei großzügige Querungshilfen entstanden.

Das Ingenieurbüro Frank Miebach beschäftigt sich aus ökologischer und ökonomischer Überzeugung mit der Entwurfsplanung und Projektbetreuung von konstruktiv geschützten Holzbaubrücken.

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